Pestizide verhindern Fortpflanzung

Nun hat ein Forschungsteam aus Mailand, Würzburg und Ulm entdeckt, dass Bienen-Männchen, die einer geringen, nicht-tödlichen Dosis des Fungizids Fenbuconazol ausgesetzt waren, häufig von den Weibchen zurückgewiesen wurden. Fungizide werden zur Bekämpfung von Pilzen und Sporen als Pflanzenschutzmittel verwendet. „Die pestizidbelasteten Männchen der Mauerbienen (Osmia cornuta) vibrierten weniger mit ihrem Brustmuskel und rochen anders als die unbelasteten Männchen“, so Wissenschaftler Samuel Boff. Mauerbienen gehören zu den häufigsten Solitärbienen. Sein Fazit: „Der Rückgang der Bienen in Agrarlandschaften könnte daher durch die Wirkung von Pestiziden auf das Paarungsverhalten erklärt werden.“ Prof. Thomas Schmitt von der Universität Würzburg ergänzt: „Die frühen Phasen der Bienenreproduktion müssen in die Risikobewertung von Pestiziden einbezogen werden.“ Auch Dr. Boff hofft auf eine Prüfung der Pestizide hinsichtlich der chemischen Signale von Bienen: „Damit ein wirksamer Bienenschutz stattfinden kann.“