Mitarbeiter nicht verlieren

Unter dem Begriff „Retention“ (to retain: festhalten, bewahren) werden Bindungsfaktoren verstanden, zum Beispiel der Führungsstil, um die Fluktuation der Mitarbeiter zu verringern. Der Entschluss eines Mitarbeiters, selbst zu kündigen, kommt selten unerwartet, er bahnt sich langfristig an (innere Kündigung). Häufig sendet er lange vorher Signale seiner Unzufriedenheit. Die Warnzeichen muss man ernst nehmen, sie sollten nicht überhört werden. Ein Gewitter kommt nur selten aus heiterem Himmel und ist erkennbar für alle, die das Wetter beobachten.

Bei der Fluktuation geben sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer oft gegenseitig die Schuld. Fluktuationsgefährdet sind neu eingestellte Mitarbeiter, wenn das Team den Neuen skeptisch sieht, oder es Eingliederungsschwierigkeiten gibt. Mitarbeiter reklamieren Überforderung, und dass sie andere Vorstellungen von der Arbeit hatten. Sie beklagen die unzureichende Einarbeitung. Bekannt sind die Aussagen: „Man hat sich nicht um mich gekümmert“, „Die Arbeit habe ich mir anders vorgestellt“, „Zusagen bei der Einstellung wurden nicht eingehalten“, „Ich bin den Aufgaben doch nicht gewachsen“. Die Betriebe beklagen dagegen geringe Motivation, falsche Vorstellung des Arbeitnehmers und seine mangelnde Eignung für die Tätigkeit. In der permanenten Überforderung liegt die größte Ursache der vielen Abbrüche. Interessant ist auch, dass oft Kollegen Schuld am Abbruch haben, weil ihre Erwartungen an den neuen Mitarbeiter zu hoch sind und sie sich nicht voll an der Einarbeitung beteiligen.