Schwanzbeißen nimmt zu

In den neusten Untersuchungen aus dem Jahr 2020 konnte gezeigt werden, dass nur 12 Prozent der QM- und Labelschweine beim Einstallen in die Mast bereits Schäden an ihren Ringelschwänzen zeigten. Kurz vor der Schlachtung war der Anteil allerdings auf 37 Prozent gestiegen.

Heiko Nathues von der Vetsuisse-Fakultät in Bern ist darüber besorgt. Um herauszufinden, ob das Problem mit dem Schwanzbeißen in der Schweiz tatsächlich so groß ist, untersuchte das Team ein Jahr lang zusätzlich 181.850 Schweine aus mehr als 1.800 Betrieben an vier großen Schlachthöfen. Dabei bestätigte sich der Verdacht, dass Schwanzläsionen, also Wunden, die unter anderem durch das Benagen zustande kommen, verbreitet vorkommen. Der Wissenschaftler befürchtet darüber hinaus, dass die schlimmsten Fälle gar nicht bis zum Schlachthof kommen. Man müsse aber auch bedenken, dass Läsionen an den Schwänzen auch andere Ursachen als Schwanzbeißen haben können. Teils würden sie schon bei der Geburt bestehen. Die Forscher wollen nun diese Zusammenhänge noch besser erforschen.