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„Beim Trockenstellen der Kühe können wir noch Antibiotika einsparen“

Julia Schmid, ist Milchviehhalterin im niederbayerischen Neufraunhofen und als Agrarbloggerin aktiv.

Auch dieses Jahr versuchen wir Landwirte, unseren Tieren das Beste zu ermöglichen. Dazu sollten wir verschiedene Betriebsbereiche immer wieder genau betrachten und gegebenenfalls optimieren.

Ein Punkt, bei dem auf vielen Betrieben Verbesserungen vorgenommen werden können, ist das Trockenstellen der Milchkühe. In der gesellschaftlichen Diskussion steht der Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung immer noch im Fokus. Insbesondere die Ausbreitung von multiresistenten Keimen und das Tierwohl werden in diesem Zusammenhang kontrovers diskutiert. Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika ging erneut zurück. So waren es 2011 noch zirka 1.706 t, im Jahr 2018 zirka 722 t und 670 t im Jahr 2019. Etwa 2 Prozent davon werden intramammär angewendet. Ein Großteil dieser 2 Prozent wird von uns Milchviehhaltenden zum Trockenstellen verwendet, da oft die Gefahr einer Neuinfektion während des Trockenstellens als hoch eingeschätzt wird. Das ist, meiner Meinung nach, ein Bereich, in dem in vielen Fällen leicht auf Antibiotika verzichtet werden kann. Milchviehhalter könnten stattdessen auf das selektive Trockenstellen der Herde setzen.

Wichtig ist dabei ein optimales Management, mit dem die Tiere in unauffällige und verdächtige Tiere eingeteilt werden können. Meiner Meinung nach können wir Landwirte mit dem selektiven Trockenstellen nicht nur vordergründig den Antibiotikaeinsatz reduzieren, sondern erreichen gleichzeitig einen besseren Überblick über die Erreger in der Herde, mehr hemmstofffreie Milch und ein besseres Gefühl, da wir dem gesellschaftlichen Druck der Antibiotikareduktion nachkommen.

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