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Exakt striegeln

Stiegel mit konstantem Druck bieten ein größeres Einsatzfeld und – je nach Bedingungen – zudem einen höheren Arbeitserfolg.

Sollen unerwünschte Pflanzen aus dem Bestand entfernt werden, ist der Striegel das Werkzeug der Wahl. Er reist Beikräuter heraus oder verschüttet sie. Über den Anstellwinkel und den Zinkendruck sowie die Fahrgeschwindigkeit wird das Ergebnis beeinflusst. Neben den direkt gefederten Zinken, ähnlich dem von Schwader und Wender, gibt es auch zunehmend Striegel mit indirekter Federung. Damit lässt sich nicht nur genauer arbeiten, sondern auch das Einsatzspektrum erweitern.

Bereits die Einstellung unterscheidet sich grundlegend: Beim klassischen Striegel wird der Anstellwinkel zentral angepasst und der Zinkendruck über die Höhe des Rahmens zum Boden reguliert. Genau umgekehrt ist es bei indirekt gefederten Systemen. In der höchsten Position arbeitet der Zinken am aggressivsten. Verringert man den Abstand zum Boden, werden die Zinken weiter ausgelenkt und arbeiten zunehmend schleppend. Der Druck wird zentral eingestellt und bleibt unabhängig von der Position des Zinkens nahezu konstant.

Der gleichbleibende Zinkendruck ermöglicht eine gute Bodenanpassung, sodass sich auch Kartoffeldämme striegeln lassen. Die Arbeitstiefe auf und zwischen den Dämmen ist vergleichbar. Auf heterogenen Böden wird ein zu tiefes Eindringen in den Boden vermieden, da die Zinken über einen Anschlag verfügen. Die maximale Tiefe ist begrenzt. Allgemein sind die Zinken in ihrer Position stärker fixiert und besitzen eine hohe Seitenstabilität. Sie bleiben in ihrer Reihe und bearbeiten den Boden gleichmäßig.

Die aufwendigere Konstruktion und zusätzliche Komponenten schlagen sich im Preis nieder. Im Vergleich sind Striegel mit indirektem Federsystem in etwa doppelt so teuer. Sie bieten jedoch ein größeres Einsatzfeld und je nach Einsatzbedingung zudem einen höheren Arbeitserfolg. ●

agri farm

Sieben Modelle von 3 bis 12 m Arbeitsbreite hat Agri Farm im Programm. Ein Zentralrahmen in der Front trägt die Striegelfelder und reduziert nach Angaben der Österreicher den Hubkraftbedarf. Über Stahldrähte werden die Federn gespannt. Sie verlaufen oberhalb des Zinkendrehpunkts und erhöhen die Bodenfreiheit. Die Arbeitshöhe der Tasträder wird über ein Lochraster eingestellt.

Über Sinterkunststoffhalter sind die Zinken mit dem Rahmen verbunden.

Der Zinkendruck wird stufenlos hydraulisch von 500 bis 4.500 g verstellt.

Schäkel erleichtern das Trennen von Feder und Zinken beim Tausch.

Agronomic

Der französische Hersteller Agronomic hat neben Pflanz- und Gemüsetechnik auch den Striegel Herse im Programm. Der Vertrieb in Deutschland erfolgt über die Firma Trinkel. Unterhalb des Tragrahmens befindet sich das sechsreihige Striegelfeld. Über einen beweglichen Halter ist der Zinken mit der Feder verbunden. Lediglich eine Schraube ist bei einem Zinkenwechsel zu lösen.

Die Zinken, verfügbar in drei Stärken, sind an separate Halter geschraubt.

Sowohl der Zinkendruck als auch die Arbeitshöhe lassen sich stufenlos verstellen.

APV

Die Striegel von APV zeichnen sich zum einen durch ihr geringes Gewicht aus und sollen mit kleineren Schleppern früher auf den Acker können. Zum anderen kommen statt Zugfedern Pakete mit drei Druckfedern zum Einsatz. So können die Zinkenfelder zentral ausgehoben, aber auch einzelne Zinken zur Kulturschonung per Hand dauerhaft fixiert werden. Optional sind flache oder abgerundete Hartmetallauflagen verfügbar.

Verkrustungen können auch auf Dämmen gelockert werden.

Zum Ändern des Zinkendrucks wird der gelbe Rahmen verschwenkt.

Auch die Aussaat von Untersaaten ist mit dem Striegel möglich.

Einböck

Mit bis zu 60 N bietet der Aerostar-Fusion den höchsten Druck, eine Spezialdoppelfeder überträgt ihn auf die Zinken. Die Zinken sind in sechs Reihen in den geschlossenen Rahmen integriert. Am Vorgewende oder in Transportstellung können sie für mehr Bodenfreiheit nach oben geschwenkt werden. Das serienmäßige AS-Profil der indiviuell platzierbaren Reifen soll eine lockere Oberfläche hinterlassen.

Striegel an den hinteren Tasträdern legen festgefahrene Pflanzen wieder locker ab.

Große Rahmenhöhen erlauben die Bestandspflege auch in späteren Wachstumsstadien.

Das Ausheben der Zinken verringert auch beim Transport die Breite des Striegels.

Fliegl Agro Center

In zwei Arbeitsbreiten bietet das Fliegl Agro-Center den Striegel STR an: mit 2,90 und 6,06 m. Ein Kniehebelgestänge in jeder Reihe sorgt für den Abstand von Zinken und Feder. Die serienmäßig verbaute hydraulische Zinkendruckverstellung lässt sich über einen Anschlag begrenzen. Alle acht Tasträder verfügen über eine Skala. Sie lassen sich stufenlos einstellen und den jeweiligen Spur- beziehungsweise Beetbreiten anpassen.

Über einen Anschlag lässt sich der Zinkendruck begrenzen.

Ein Einsatz im Grünland ist bei passenden Bedingungen auch mit dem Striegel möglich.

2,50 m Transportbreite ermöglichen eine sichere Straßenfahrt.

Hatzenbichler

Eine Sonderstellung nimmt Hatzenbichler ein. Die Österreicher setzen nicht auf Federn, sondern nutzen Pneumatikzylinder für die Druckregulierung jedes einzelnen Striegelzinkens. Dadurch können sie auch den Arbeitswinkel von 55 bis minus 128 Grad unabhängig von der Arbeitshöhe verstellen, vergleichbar mit klassischen Striegeln. Auf Wunsch lassen sich die Einstellungen über Isobus vornehmen und abspeichern.

Für jedes Feld wird der Anstellwinkel hydraulisch verstellt.

Unabhängig von der Auslenkung bleibt der Zinkendruck gleich.

Ist die Luftversorgung gesichert, können auch einfache Schlepper genutzt werden.

Horsch

Seit rund zwei Jahren bietet Horsch mit dem Cura ST Striegeltechnik im Produktprogramm an. Ein oberhalb des Zinkenfelds verlaufendes Drahtseil sorgt für die Spannung der Feder. Serienmäßig übernehmen ein Tastrad mit Raster vor und hinter jedem Rahmensegment die Tiefenführung. Um auch bei großen Arbeitsbreiten eine gute Bodenanpassung sicherzustellen, sind die einzelnen Segmente beweglich.

Die Zinken sind mit einer Hartmetallauflage versehen. Die flache Form bewegt mehr Boden.

Jedes Drahtseil ist an den Enden mit einer Zugfeder verbunden.

Um Doppelbearbeitung zu vermeiden, kann mit Teilklappung gefahren werden.

Treffler

Vom handgezogenen Präzisionszinkenstriegel für Gärtnereien bis hin zu aufgesattelten Maschinen mit 27 m Arbeitsbreite reicht das Programm von Treffler. Wahlweise ist die Standardfeder oder Kombifeder verfügbar. Letztere besitzt eine innenliegende Druck- und eine äußere Zugfeder für einen gleichbleibenden Zinkendruck. Ebenso stehen je nach Kultur verschiedene Zinkentypen zur Auswahl.

Flächenleistungen von über 30 ha/h sind auch mit einem Striegel möglich.

Neben der Isobus-Steuerung kontrollieren Sensoren die Ist- und die Soll-Arbeitstiefe.

Die Federn und Seile verlaufen unterhalb des Zinkendrehpunkts.

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