Pilze direkt vom Stamm

Anja Kolbe-Nelde streift durch den heimischen Buchenwald und sagt, dass sie schon als Kind mit ihrer Mutter gern Pilze gesammelt hat. Seit einigen Jahren hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht. Die ausgebildete Bankkauffrau betreibt mit ihrer Familie eine Pilzfarm, die sich auf Shiitake, Seitlinge und Trüffel spezialisiert hat. Dazu zählen eine Trüffelplantage und eine -baumschule.

Zuerst war die Erzeugung von Pilzen nur ihr Nebenerwerb. Mit einem inzwischen verstorbenen Geschäftspartner betrat sie mit der Zucht von Edelpilzen unter freiem Himmel und auf echtem Holz dann Neuland. Jetzt sprießen auf ihrem Hof im Kyffhäuserkreis Shiitakepilze, Austern-, Limonen- und Rosenseitlinge sowie Stockschwämmchen.

„Im Gegensatz zu den Pilzen, die auf Substraten in Plastikbeuteln unter kontrollierter Atmosphäre wachsen, sind unsere Erzeugnisse von besonderer Qualität, was die Inhaltsstoffe und den Geschmack angeht“, sagt die Pilzexpertin, die sich in ihrer Freizeit zur Sachverständigen und Beraterin qualifiziert hat. „Die direkte Sonneneinstrahlung stimuliert auch bestimmte Vitamine“, erklärt die Fachfrau und zeigt die Hölzer, auf denen die Pilze gedeihen. „Sie sorgen für den intensiven Geschmack.“ Kolbe-Nelde vermarktet die Hutträger ab Hof, über Wochenmärkte und direkt an die Gastronomie.