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Kopfdünger

„Es ist immer noch viel zu trocken“

Phillip Krainbring, führt einen Ackerbaubetrieb in der, Magdeburger Börde, bloggt und ist Gewinner des CeresAward 2019 in der Kategorie Ackerbauer. Für agrarheute schreibt er regelmäßig in unserer Kolumne „Kopfdünger“.

Wieder neigt sich ein herausforderndes Jahr dem Ende zu. Das Wetter hatte uns erneut voll im Griff. Auch wenn es sich viele Berufskollegen nicht vorstellen können, machte uns in Sachsen-Anhalt die Trockenheit wieder oder immer noch Schwierigkeiten. Da kommt man natürlich ins Grübeln. Ich versuche, meinen Ackerbau deshalb weiter anzupassen.

Unter den trockenen Bedingungen ist es aktuell kaum noch sinnvoll, nach Zuckerrüben Winterweizen anzubauen. Ertraglich kann er einfach nicht mehr mithalten. Ihm fehlt das Wasser, das die Rübe bis zum Schluss aus dem Boden gezogen hat. Hier weiche ich nun auf Sommerungen aus.

Nach einem arteneichen Zwischenfruchtmixsind die Sommerkulturen vitaler und die Bodenstruktur verbessert sich. Ich werde die Zwischenfrüchte aber zeitig im Frühjahr bearbeiten, damit sie zu Vegetationsbeginn dem Boden kein Wasser mehr entziehen. Gerade bei der Bodenbearbeitung geht es mehr und mehr darum, Wasser zu sparen. Weil die chemischen Möglichkeiten entweder auslaufen oder verboten werden, müssen mechanische Lösungen her. Ich versuche, mit möglichst wenigen und flachen Arbeitsgängen auszukommen und teste Varianten in Direktsaat und Strip-Till.

Auch bei der Nährstoffversorgung müssen wir aufgrund der Verordnungen und der Wasserknappheit umdenken. Nicht die letzten Kilogramm Stickstoff sind entscheidend, sondern wie ich sie effizient nutzen kann. Ausbringungszeitpunkte mache ich stark vom Wetter und nicht vom Entwicklungsstadium abhängig. Außerdem helfen mir gezielte Boden- und Pflanzenanalysen zu erkennen, wel- che Spurennährstoffe ich ergänzen muss. So machen wir die Pflanzen stressresistenter und setzen Dünger sinnvoll ein.

Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, den Ackerbau anzupassen und weiterzuentwickeln. Wichtig ist es, genau zu beobachten und eine passende Strategie für den eigenen Betrieb und Standort zu finden.

Diskutieren Sie mit! www.agrarheute.com/kopfduenger

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