Mehr Obstdiebstahl wegen Corona

Ein Apfel hier, eine Handvoll Zwetschgen dort – Mundraub kennt jeder Obstbauer. Passanten bedienen sich wie selbstverständlich an Obstplantagen. Dabei ist Mundraub kein Kavaliersdelikt, sondern Diebstahl und eine Straftat.

Das Problem: Es bleibt nicht bei einzelnen gestohlenen Äpfeln. „Obstbauern in Baden-Württemberg berichten, dass sich Menschen immer häufiger an ihren Bäumen und Erdbeerfeldern bedienen“, sagt Kathrin Walter vom Landesverband Erwerbsobstbau Baden-Württemberg (LVEO). Ihrer Ansicht nach könnte das mit der Corona-Pandemie zusammenhängen, weil dadurch mehr Menschen in der Natur unterwegs seien. Vor allem auf Flächen an Radwegen nehme der Mundraub überhand.

Dabei gibt es die Möglichkeit, legal Mundraub zu begehen. Mit der Aktion „Gelbes Band“ und auf der Webseite Mundraub.org können Landwirte Bäume und Sträucher registrieren, die kostenlos abgeerntet werden dürfen. Dafür binden die Besitzer ein gelbfarbenes Band an den Obstbaum, der signalisiert: „Hier darf man sich bedienen.“