Einfach breiter mähen
Auf den Punkt
- Die EasyCut-Mähwerke F 320 und B 1000 bilden eine Einheit mit bis zu 10 m Arbeitsbreite.
- Das Butterflymähwerk ist leichter geworden und hat eine hydropneumatische Entlastung.
- Mit der Kombination sind Mähleistungen von 14 ha/h und mehr möglich.
Beim neuen Krone-Mähwerk EasyCut B 1000 ist der Name Programm. B steht für Butterfly, also Schmetterling, und 1000 steht für maximal 1.000 cm oder 10 m Arbeitsbreite. Daneben gibt es von Krone noch ein weiteres einfaches Schmetterlings-Scheibenmähwerk ohne Aufbereiter und Schwadzusammenführung: das EasyCut B 870 mit 8,31 oder 8,62 m Arbeitsbreite.
Gemeinsam sind beiden ButterflyMähwerken die hydropneumatische Mähwerksentlastung und der veränderbare Überschnitt, je nachdem ob am Hang oder in der Ebene mit maximaler Flächenleistung gearbeitet werden soll.
Beim EasyCut B 1000 lässt sich der Abstand der Mähwerke stufenlos hydraulisch von 9,28 auf 10,00 m Arbeitsbreite verstellen. Damit bleiben 2,08 bis 2,80 m Abstand zwischen den Mähwerken. So kann der Fahrer schnell entscheiden, ob er mehr Überschnitt benötigt oder mit maximaler Breite mäht. Zusammen mit dem Frontmähwerk EasyCut F 320 Push mit 3,16 m Mähbreite sind maximal 54 cm Überschnitt auf jeder Seite möglich.
Mähen die Heckmähwerke mit maximalem Abstand, überlappen Front- und Heckmähwerk immerhin noch 18 cm pro Seite. Das reicht aus, wenn man mit einem Spurführungssystem gerade A-B-Linien fährt. Wer händisch lenkt und Wiesen mit Konturen mäht, sollte mit 35 bis 40 cm Überschnitt arbeiten.
Hydropneumatische Entlastung
Auffällig ist am neuen B 1000, dass die Federn für die Entlastung fehlen. Außerdem folgt das B 1000 dem neuen Krone-Design. Das bedeutet Schutztücher statt -bleche. Da die Tücher gespannt sind, bleibt auch kein Wasser stehen. Im Vergleich zum Blech sind die Tücher leichter. Eine Gewichtsreduktion ist den Entwicklern auch beim Anbaubock durch den Wegfall der Federn gelungen. Unter der schicken Haube versteckt sich die hydropneumatische Mähwerksentlastung. Sie lässt sich noch nicht während der Fahrt verstellen. Ab Baujahr 2022 soll das jedoch serienmäßig aus der Kabine erfolgen.
Das EasyCut B 1000 kommt mit nur einem einfach wirkenden (EW) und einem doppelt wirkenden (DW) Steuergerät aus, da ein Einzelaushub der Mäher zum Beispiel an Keilen über eine kleine Steuerbox vorgewählt wird. Über die Steuerbox lässt sich mit dem DW-Steuergerät entweder die Arbeitsbreite verstellen oder der Einzelmähwerksaushub betätigen. Bei unserem Einsatz sind wir mit rund 60 bar Vorspannung sowohl auf der Wiese als auch im Luzernegras gut gefahren.
Bei den Mähbalken setzt Krone weiterhin auf die EasyCut-Balken. Beim B 1000 kommen acht Mähscheiben je Seite zum Einsatz. Die beiden äußeren Scheiben sind als Trommeln ausgeführt, um das Gras nach innen zu fördern. Der Antrieb erfolgt hinter der ersten Mähscheibe von oben über ein Winkelgetriebe. Große Zahnräder leiten die Kraft zu den Scheiben, die über kleine Zahnräder angetrieben werden. Durch den Satellitenantrieb und die Lebensdauerschmierung im komplett verschweißten Mähbalken ist er wartungsfrei.
Die Mähscheiben haben Durchmesser von 377 und 365 mm. So lässt sich bei den auseinanderdrehenden Mähscheiben eine größere Überlappung verwirklichen, das sogenannte Krone SmartCut. Das soll die Schnittqualität und den Futterfluss verbessern. Die Klingen selbst können um 360 Grad frei drehen, falls sie mal auf ein Hindernis stoßen. Sie lassen sich mit einem Messerschnellwechselsystem schnell drehen oder austauschen.
EasyCut-Mähbalken mit SafeCut
Sollte eine Mähscheibe auf ein Hindernis stoßen, bricht ein Hohlspannstift des SafeCut und der Mähteller dreht sich über ein Gewinde aus dem Kollisionsbereich der anderen Scheiben. Das soll größere Reparaturen vermeiden und für Einsatzsicherheit sorgen.
Der gesamte Mähbalken ist im Schwerpunkt über ein Kugelauge aufgehängt. Das soll für einen gleichmäßigen Auflagedruck über die gesamte Arbeitsbreite sorgen. Seitenkräfte werden von zwei Lenkern aufgenommen. Krone nennt das DuoGrip und erlaubt einen großen Pendelbereich des Mähwerks. Eine Anzeige an den Parallelogrammlenkern zeigt vom Schleppersitz aus, ob das Hubwerk in der richtigen Höhe arbeitet. Die Mähhöhe bis 9 cm wird über den Oberlenker eingestellt. Mit optional erhältlichen Kombikufen erhöht sich die Schnitthöhe auf 4 bis 11 cm – mit Hochschnittkufen auf bis zu 15 cm.
Die Mähbalken verfügen über einen mechanischen Anfahrschutz mit einer federbelasteten Klinke. Verstecken sich Grenzsteine oder Schachtdeckel im Gras und kollidieren mit dem Mähwerk, löst der Schutz aus und das Mähwerk dreht etwa 1,80 m nach hinten und durch die schrägen Bolzen im Anbaubock auch nach oben aus. Der Balken klappt nach dem Hindernis wieder nach vorne und verriegelt.
Zum Transport klappen die Mähbalken um 95 Grad zusammen. Sie bleiben trotz 25 cm Bodenfreiheit unter 4,00 m Transporthöhe bei 2,99 m Transportbreite.
EasyCut F 320 Push in der Front
Im gleichen Design zeigt sich das EasyCut-F-320-Frontmähwerk mit 3,16 m Arbeitsbreite. Es gehört zur dritten Generation der EasyCut-Mähwerke und verfügt ebenfalls über die gespannten Schutztücher.
Die Mähwerke gibt es in der Push- und der Pull-Variante. Wir hatten den leichteren, geschobenen Push-Mähbock. Er macht das Mähwerk rund 200 kg leichter als die Variante mit dem gezogenem Pull Bock. Auf den Anbau mit einem Weiste-Dreieck verzichtet Krone mittlerweile. Der Anbau erfolgt so dichter am Traktor und die Verbindung ist sicherer als mit einem Weiste-Dreieck. Das hat uns gefallen.
Die Mähwerksentlastung erfolgt über die klassischen Federn zwischen Traktor und Mähwerk. Die Querpendelung übernehmen die Unterlenker in Kombination mit den Langlöchern für die Unterlenkerbolzen am Mähwerk. Für eine bessere Bodenanpassung in Fahrtrichtung sollte ein Teleskopoberlenker verwendet werden. Die Bodenanpassung und die Mähwerksentlastung haben bei unseren relativ ebenen Flächen gut funktioniert.
Wer lieber einen „gezogenen“ Mähbalken hat, kann den Pull-Bock für 1.515 Euro Aufpreise bekommen. Dann gibt es auch eine hydropneumatischen Entlastung für die ein einfach wirkendes Ventil an der Fronthydraulik verbaut sein muss. Der Mähbalken ist über zwei parallele Lenker im Schwerpunkt aufgehängt und kann 18 Grad zu jeder Seite pendeln. Bei Unebenheiten weicht das Mähwerk nach oben und hinten aus.
Der Balken hat sieben Mähscheiben, die nach innen drehen um das Futter nach innen zu fördern. Serienmäßig sind zwei Schwadtrommeln verbaut, die das Futter auf etwa 1,40 m breite Schwaden ablegen. So überrollen die Traktorräder kein Futter.
Wer es komfortabel möchte, kann eine hydraulische Klappung der Seitenschutze für 960 Euro ordern und benötigt dann noch ein DW-Steuergerät in der Front. Dann ist ein Schwadtuchanleger integriert, der ein Flattern der Schutztücher verhindert.
Eine LED-Beleuchtungsanlage mit Begrenzungsleuchten kostet leider noch 260 Euro Aufpreis. Das sollte Standard sein, so wie die schön gelösten Warntafeln mit integrierten weißen oder roten Katzenaugen.
14 ha/h mähen
Mit der Trippel-Mähkombination bestehend aus dem EasyCut F 320 und dem B 1000 lässt sich schlagkräftig mähen. Mit unserem Deutz-Fahr TTV 6215 mit 212 PS Nennleistung waren wir mehr als ausreichend motorisiert. Krone gibt als Leistungsbedarf für die Kombination 160 bis 170 PS an. Mähgeschwindigkeiten bis 20 km/h sind je nach Bestand und Kontur möglich. So lassen sich Flächenleistungen von 14 ha/h erreichen. Die Bodenanpassung sowohl beim Frontmähwerk mit dem geschobenen Bock als auch beim Butterfly mit hydropneumatischer Entlastung war gut.
Durch die kleine Umschaltbox benötigt das Heckmähwerk nur zwei Steuergeräte. Im Feld reichen somit zwei Steuergeräte aus, um Front- und Heckmähwerk zu bedienen. Es sei denn, an Keilen wird mit dem Einzelmähwerksaushub gearbeitet.
Für 50.000 Euro bekommt man eine leistungsfähige Mähkombination ohne viel Schnickschnack, die sich auf größeren Milchviehbetrieben durchaus für die Einmechanisierung lohnt. ●
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