Morphologische und genetische Analysen von Ulmen im Auwald
Schneller Überblick
- Insgesamt zeigt sich das Ulmen-Kontinuum im Leipziger Auwald (Bergulme – Holländische Ulme – Feldulme) als genetisch äußerst variabel, mit klein- und großräumigen genetisch differenzierten Strukturen
- Zur Erhaltung dieser genetischen Variation wird die Gewinnung von Vermehrungsgut repräsentativ erfolgen
- Die Ergebnisse ermöglichen eine gezielte Erhaltung und Vermehrung der Ulmensippen im Leipziger Auwald
Die Feldulme (Ulmus minor) ist vom Mittelmeergebiet bis in das südliche Skandinavien verbreitet und ist die typische Ulme der großen europäischen Flusstäler im Flachland. Zusammen mit der Flatterulme (Ulmus laevis), der Esche (Fraxinus excelsior) und der Eiche (Quercus robur) ist sie natürlicherweise in der Hartholzaue vergesellschaftet. Auenlandschaften sind nur noch selten vorzufinden. Ursächlich sind häufig anthropogene Eingriffe in das Ökosystem. Zusammen mit dem Auftreten der Holländischen Ulmenkrankheit führte dies zu einer deutlichen Verringerung der von Natur aus vorhandenen Bestände [1].
Die Feldulme blüht selten, breitet sich aber sehr stark durch Wurzelbrut aus, d. h., die Wurzeln treiben Schösslinge aus, die zu neuen Bäumen heranwachsen können. Sie hybridisiert leicht mit der Bergulme (Ulmus glabra) zur Holländischen Ulme (U. x hollandica) [2, 3]. Die fertilen F1-Hybriden können mit den beiden Elternarten Nachkommen bilden. Dieser als „Introgression“ bezeichnete Vorgang führt über mehrere Generationen zu einer vielfältigen Mischung ursprünglich artdifferenzierender Merkmale.
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