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Wer honoriert wie die Senkenleistung?

Abb. 1: Kann die Honorierung der Senkenleistung durch Waldbewirtschaftung zukünftig eine große Rolle als neue Einnahmequelle der Waldbewirtschaftung spielen?

Schneller Überblick

  • Der freiwillige Markt stellt eine attraktivere Zwischenlösung dar
  • Die Marktteilnehmer und deren Standards sind genau zu prüfen
  • Mittelfristig erscheint eine Anbindung an den regulierten Markt unumgänglich, um effiziente Anreize zur erhöhten Senkenleistung durch Waldbewirtschaftung zu schaffen

Selbst das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) spricht inzwischen offen von „neuen Einnahmequellen“, die für die Waldbewirtschaftung vonnöten seien [1]. In diesem Zusammenhang hat das BMEL zuletzt auf dem Waldsymposium der AGDW (24. Juni 2021, Berlin) die kürzlich beschlossenen Ansätze zur „Honorierung von Klimaschutz- und anderen Ökosystemleistungen der Wälder“ vorgestellt [1]. Alleine durch den Teilbereich „Honorierung Klimaschutz“ aus dem vorgestellten Modell werden Einnahmen von etwa 100 €/ha/Jahr erwartet. Laut BMEL soll das Modell im Frühjahr 2022 in einer Pilotphase und ab 2023 als „Langfristmodell“ umgesetzt werden. Die Inhalte dieses Modells sind nicht alleine die Forderungen der Waldbesitzerverbände um einen Ausgleich der Bemühungen um Ökosystemleistungen. Vielmehr wurden in dem überarbeiteten Klimaschutzgesetz der Bundesregierung (KSG, 24. Juni 2021) höhere Klimaschutzziele und eine frühere Treibhausgasneutralität verankert [2]. Ein fundamentaler Baustein hierzu wurde in den Minderungszielen „natürlicher Ökosysteme“ gesetzt: Somit wird die Waldbewirtschaftung als einzige nennenswerte Senkenoption in den Mittelpunkt gestellt. Dies begründet eine starke Motivation der Bundesregierung, die Senkenleistung durch Waldbewirtschaftung zu fördern: Die genannten Ziele sind nicht erreichbar ohne eine starke Förderung privater und kommunaler Waldbesitzer – beide Gruppen besitzen und verwalten jeweils etwa ein Drittel der Waldflächen in Deutschland.

Auch mit anderen Besitzverhältnissen sind diese Entwicklungen in den weiteren europäischen Mitgliedstaaten vor dem Hintergrund des Pariser Abkommens und den europäischen Klimaschutzzielen zu beobachten bzw. zu erwarten. Immerhin sind etwa 60 % der europäischen Wälder in privatem Besitz [3]. Zu beachten ist nun, dass die Bundesregierung dieses Langfristmodell als Prämienmodell vorschlägt. Eine einfache Politikfeldanalyse offenbart die Vor- und Nachteile eines solchen Prämienmodells. Der derzeitige Stand der politischen Diskussion, die in absehbarer Zeit einzuführende Umsetzung und die Alternativen werden im Folgenden kurz vorgestellt.

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