Zu Gast bei ...
Ralf Tschentschel
Mit einem kleinen Eimer in der Hand kämpft sich Ralf Tschentschel durchs Weißdorndickicht, um schließlich über einen schmalen Trampelpfad eine kleine Blöße zu erreichen. Der Busch ist hier so dicht, dass sich außer dem passionierten Schwarzwildjäger kaum jemand hierher verirrt. Links und rechts strecken sich Schlehe, Heckenrose und Hasel den Eichenkronen entgegen. An manchen Stellen kommt man nur gebückt voran. Leicht nach vorn gebeugt, pirscht der 62-Jährige weiter, um schließlich eine offene Stelle zu erreichen.
„Hier habe ich mit dem Hochentaster oben ein bisschen Platz gemacht, damit man die Suhle einsehen kann, erklärt der Anhaltiner und zeigt auf eine Eisenleiter, die an einer Eiche lehnt. Hochsitze aus Holz würden hier nicht lange durchhalten, dafür sei der Standort zu feucht. Der Boden ist von Schwarzwildfährten übersäht. Darunter befinden sich mächtige Trittsiegel, wie man sie nur selten sieht. Rehwild ist auch dabei.
Es duftet nach Maggi, mit einer Prise Mulm. Das muss es sein, das Schweineparadies! Malbäume, wohin man schaut. Überall haben die Schwarzkittel ihre Spuren hinterlassen. Man hat das Gefühl, hinter jedem Busch könnten Sauen stecken. Und vermutlich tun sie das auch.
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