Thüringen
Luchse im Thüringer Wald ausgewildert
Nachdem vor einigen Wochen in Sachsen Luchse ausgesetzt wurden, wilderte man jetzt auch im Nachbarland Thüringen die ersten Großkatzen aus. Im Rahmen des Projekts „Luchs Thüringen – Europas Luchse vernetzen“ wurden der Kuder „Viorel“ und die Luchsin „Frieda“ aus einem Auswilderungsgehege im Thüringer Wald in die freie Wildbahn entlassen. Der Kuder ist ein Wildfang aus den rumänischen Karpaten. Die Kätzin stammt aus dem Wildkatzendorf Hütscheroda. Beide Tiere tragen ein GPS-Halsband, um ihre Streifgebiete jederzeit zu orten. Das Artenschutzprojekt „Luchs Thüringen“ des BUND Thüringen und des WWF Deutschland will damit die Ausbreitung der Großkatzen fördern. Acht weitere Partner sind beteiligt, darunter auch der Landesjagdverband. Das Umweltministerium fördert die Aktion mit 2,9 Millionen Euro. 25 Prozent des Geldes stammen aus Landesmitteln, 75 Prozent kommen aus EU-Töpfen. Nach Ansicht der Projektmacher spielt der Thüringer Wald eine ganz besondere Rolle, um den Fortbestand der Art in Mitteleuropa zu sichern. Er gilt als Trittstein zwischen den etablierten Vorkommen im Harz und im Bayerischen Wald. In den kommenden vier Jahren ist vorgesehen, im Thüringer Wald jährlich bis zu fünf Luchse auszuwildern. So soll eine Brücke zwischen den bereits bestehenden Luchspopulationen entstehen. Neben „Frieda“ und „Viorel“ sollen bis Spätsommer noch zwei Tiere ausgesetzt werden und bis 2027 weitere 20 Luchse.In Thüringen streifen bisher etwa fünf bis zehn der Großräuber dauerhaft, vor allem im Norden des Freistaats, im Eichsfeld und Südharz. Bundesweit gibt es nach Schätzungen des Bundesamtes für Naturschutz etwa 125 bis 135 selbstständige Luchse.
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