Tipps & Tricks vom Baujäger

Seit 2004 führen wir in verschiedenen Hegegemeinschaften sechs revierübergreifende Baujagden durch. Von 2004 bis Februar 2023 haben wir in diesen Gebieten insgesamt folgende Raubwildstrecke erzielt: 758 Füchse, 37 Waschbären, 45 Marderhunde, 8 Dachse, 15 Marder, 2 Iltisse, 1 Mink!

Weil die Arbeit am Dachs sehr aufwändig ist und dieser bereits im Februar Schonzeit hat, wird sie nur bei der Einzel-Baujagd durchgeführt. Bei den revierübergreifenden Baujagden oder der Einzel-Baujagd vergebe ich als Gebrauchsrichter auch das Leistungszeichen „Bauhund Natur“ bei der Arbeit am jeweiligen Raubwild.

Nun zu den Punkten aus dem Bericht von Thomas Fuchs im oben genannten Artikel: Dass in großen Bauen eine „Wohngemeinschaft“ zwischen Dachs und Fuchs vorkommt, stimmt nach meinen Erfahrungen nicht! Sie sind nicht zur selben Zeit im selben Bau. Es kann vorkommen, dass neben dem Dachsbau sich eine Röhre befindet, die keine Verbindung zum Hauptbau hat. Arbeitet der Hund im Hauptbau mit gutem Laut, kann aus dieser Nebenröhre schon mal ein Fuchs springen.

Ich habe in meiner Baujagdzeit über hundert Baue aufgegraben und konnte nicht feststellen, dass sich verschiedene Raubwildarten in einem zusammenhängenden Bau befanden! Auch das Einlegen einer „Pritsche aus Holz“, damit der Fuchs trocken liegt, ist kontraproduktiv. Das Holz im Erdboden zieht Feuchtigkeit und beginnt recht schnell zu faulen. Das Ergebnis ist, dass der Fuchs diesen Bau nicht mehr annimmt.