Sachsen-Anhalt
Schutz für das letzte Muffelwild: Wolfsfreie Zonen gefordert
Einstige Populationen wie die in Ilsenburg, Wernigerode, Elbingerode und im Thüringer Südharz sind bereits völlig verschwunden. Mit dem Einzug der Wölfe in den Harz hat sich die Lage nochmals verschärft. Setzt sich der Abwärtstrend ungebremst fort, befürchten Experten, dass bis zum Jahr 2030 das Muffelwildvorkommen total ausgelöscht sein wird.
Die Ausrottung hätte nicht nur eine lokale Dimension. Die Harzer Wildschafe gelten mit ihrem ursprünglichen Genpool von herausragender Bedeutung für die weltweite Population. Angesichts dieser Dramatik wenden sich die Jägerschaften des Harz- und Vorharzgebietes gemeinsam mit dem Landesjagdverband Sachsen-Anhalt mit ihrem „Ballenstedter Ruf zur Erhaltung des Muffelwildes“ an die Politik. In dem Papier fordern sie die Anerkennung des Muffelwildes als Teil der heimischen Fauna, die Deklarierung des Naturparks Harz als wolfsfreie Zone und die Ausschöpfung aller rechtlichen Möglichkeiten zur Entnahme von Wölfen in diesem Gebiet. Die Jägerschaften selber verpflichten sich, Lämmer und Schafe ganzjährig zu schonen. Eine Bejagung soll nur noch auch kranke und schwache Stücke erfolgen sowie auf Widder, um ein biologisch anzustrebendes Geschlechterverhältnis aufrecht zu erhalten.
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