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Gerberei Tramm
Ein bisschen sieht es aus, als sei einem Koch ein großes Gefäß mit Paniermehl umgekippt. Auf diesem Edelstahltisch entstehen aber keine Buletten, sondern feinste Pelzwaren. Mit einer breiten Hand wischt Christopher Tramm die Sägespäne beiseite und legt den nächsten Marder auf die Platte. „Ohne die Holzspähne ist unsere Arbeit eine rutschige Angelegenheit“, erklärt er. Heute ist Abziehtag. Dutzende Füchse, Waschbären und Marder liegen fein säuberlich aufgereiht auf dem Boden der Halle. An einem Haken auf dem Tisch fixiert Christopher den Marder und setzt das Messer an. Drei Schnitte und einen Ruck später liegt der Marder nackt auf dem Tisch. Das ist Maßarbeit!
Ein seltener Jungunternehmer
Der ehemalige begeisterte Kickboxer hat alles, nur keine Zeit. Als er sich vor sechs Jahren entscheidet, sich als Gerber selbstständig zu machen, eröffnet er ein Unternehmen in einem sterbenden Markt. Wie viele Gerbereien es in Deutschland noch gibt, weiß keiner genau. „Ich schätze unter 20“, sinniert der 33-Jährige. Mindestens seit 2000 ist Christophs Gerberei zwischen Hamburg und Berlin die einzige neu gegründete Gerberei in ganz Deutschland. Die Folge: Jäger rennen ihm regelrecht die Bude ein.
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