Rehwildhege: Mit Passion und Verstand

Das Revier Stemmern in der Magdeburger Börde umfasst 2.266 ha und ist ein Gemeinschaftlicher Jagdbezirk. „Es gibt keine einzelnen Reviere. Wir bewirtschaften das Revier zusammen mit zehn Jägern. Jeder kann hingehen, wohin er möchte. Begehungsscheine vergeben wir nur an nicht pachtfähige Jungjäger, die dann nach drei Jahren als vollwertige Partner einsteigen können“, erzählt der Obmann der Jagdgemeinschaft Dirk Schünemann, während er seinen Geländewagen durch die riesigen Schläge steuert. Im Kofferraum sitzt der im fünften Behang stehende Deutsch-Drahthaar-Rüde „Milo“, der seinen Führer auf Schritt und Tritt begleitet.

„Jeder hat bei uns vier Stück Rehwild frei. Zwei Böcke und zwei weibliche Stücke sowie zwei Stücke Damwild. Insgesamt stehen 42 Rehe im Abschussplan“, fügt der 66-Jährige hinzu. Es dauert nicht lange, bis der passionierte Weidmann mit geschultem Auge auf dem Raps einen Sprung Rehe ausmacht. Mehrere hundert Meter sind die Stücke entfernt. An Fotografieren ist nicht zu denken. „In der Börde halten die Böcke ihre Reviere sehr kurze Zeit, denn die Kontrahenten sehen sich über weite Entfernungen. Das sorgt für eine ausgeprägte Rivalität. Wenn man einen passenden bestätigt hat, muss man schnell sein“, sagt der pensionierte Landwirt.