Schleswig-Holstein

Ministerium erlaubt Abschuss von Muntjaks

Text: Kathrin Führes

26. Januar 2022

Invasive Arten Mit einer Allgemeinverfügung hat Schleswig-Holstein nun den Abschuss von Muntjaks erlaubt. Bereits seit dem Jahr 2015 werden die Tiere gesichtet und teilweise eingefangen. Muntjaks werden in der EU als invasiv eingestuft, da sie in möglicher Nahrungskonkurrenz zum Rehwild stehen und sich ihre selektive Äsung von Jungpflanzen negativ auf Vegetationsstrukturen auswirken könnte, so der Landesjagdverband Schleswig-Holstein. Forscher der Universität Kiel gehen davon aus, dass es bereits eine reproduzierende Freilandpopulation in Deutschland gibt und daher von einer aktuellen Invasionsgefährdung ausgegangen werden muss. Die Experten empfahlen daher ein schnelles und entschiedenes Handeln. Dieser Einschätzung folgt nun auch das LLUR.

Durch die Allgemeinverfügung ist es Jagdausübungsberechtigten künftig erlaubt, die Tiere zu erlegen und sich geschossene sowie verendete Tiere anzueignen. Belange des Tierschutzes (z.B. Muttertierschutz) müssen dabei jedoch beachtet werden. Es dürfen nur Langwaffen verwendetet werden, die nach jagd- bzw. waffenrechtlichen Vorschriften zur Jagdausübung zulässig sind. Außerdem darf nur Büchsenmunition verwendet werden, deren Auftreffenergie in analoger Anwendung des § 19 Abs. 1 Nr. 2 a BJagdG auf 100 m (E 100) mindestens 1.000 Joule beträgt („rehwildtaugliches Kaliber“). Sollten die Muntjaks zu Lebensmittelzwecken verwendet werden, müssen die Tiere einer Untersuchung auf Trichinen unterzogen werden.

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