Zum Beitrag: „Medaillen-Dachse“, Ausgabe 9/2022, Seite 54.
Nicht mehr zeitgemäß
Jagdverbände und Teile der Jägerschaft geben sich anscheinend nach wie vor der Illusion hin, sie könnten alleine oder zumindest maßgeblich über die zukünftige Entwicklung der Jagd entscheiden. Der nichtjagende Teil der Gesellschaft wird dabei aber ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Und da kommt der „Trophäenkult“ zu Recht nicht gut an.
Gerade in der gegenwärtigen Diskussion um die Rolle des Wildes beim Waldumbau wird den „Hobbyjägern“ fortlaufend der Vorwurf gemacht, hohe Wildbestände nur deshalb heranzuhegen, um sich möglichst viele Trophäen an die Wand nageln zu können. Völlig unverständlich ist es deshalb für mich, wenn nun auch noch Medaillen für Dachse vergeben werden.
Der Erleger vermeldet, offenbar mit gewissem Stolz, dass er sich drei Medaillen für Dachsschädel sichern konnte. Wildbiologisch ist das ohne jede auch nur ansatzweise erkennbare Relevanz. Weshalb also dann den Trophäenkult, denn es tatsächlich gibt, mit solchen unsinnigen Medaillen auch noch anheizen? Prof. Dr. Hans-Dieter Pfannenstiel, 14532 Stahnsdorf
Anm. der Red.: Gönnen wir dem Weidmann die Freude über seine starken Dachse. Die Schädel erinnern ihn sicher an das spannende Weidwerk; vielleicht sogar an den Dachsschinken oder den scharfen Gulasch, der aus dem Wildbret zubereitet wurde. Raubwildschädel zu präparieren, zu vermessen und sich daran zu erfreuen, ist aus meiner Sicht daher völlig in Ordnung. CS
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