Gute Arbeit

Ihr inhaltsreicher Bericht über das Riechduell zwischen Schwarzkittel und Jagdhund erinnert mich an Unterhaltungen zwischen meinem leider im Jahre 2018 verstorbenen Forstschulfreund Norbert Happ und mir.

In meiner alten Heimat, dem Rothaargebirge und Süd-Westfalen war ich 42 Jahre aktiver Schweißhundeführer, überwiegend mit Bayerischen Gebirgsschweißhunden und 38 Jahre Richter im Klub für BGS-Hunde sowie Spezialrichter „Schweiß“ im Jagdgebrauchshundverband (JGHV).

In verschiedenen Prüfungszeugnissen stand oder steht das Fach „Nase“. Die Beurteilung der Nasenleistung erfolgte stets mittels Beobachtung und persönlichen Ermessen durch die Richter. Das ist natürlich nicht ganz einfach und kann auch schon mal fehlerhaft sein.

Aus meiner langjährigen Praxis kann ich nicht bestätigen, dass kleinere Jagdhunde mit kleinerer Nase bzw. weniger Nasenschleimhaut und weniger Riechzellen als größere Jagdhunde eine schlechtere Arbeit leisten als große Jagdhunde.

Ein Beispiel war eine Rauhaardackelhündin, die ich viele Jahre als Schweißspezialist führte. Sie hatte in der Praxis mehrfach bei zum Teil doppelt übernächtigten, nicht schweißenden Wundfährten verschiedener Wildarten (wo vorher Schweißhunde versagt hatten) bewiesen, was „kleine Hundenasen“ können.

Selbstverständlich spielen bei solchen Einsätzen auch der Fährtenwille und die Erfahrung des Jagdhundes sowie die Qualität (Erfahrung, Willenskraft und Kondition) des Schweißhundführers eine wichtige Rolle. Ein gutes Beispiel ist auch der Rotfuchs. Auch er findet mühelos zu jedem schweißenden Stück. Manfred Jericho, 53359 Rheinbach