Nachrausche bei Bachen

Der ASP-Ausbruch hat zum vermehrten Einsatz von Sauenfängen geführt. Wenn Sauen den Fang selbst auslösen, bleiben einige Fragen unbeantwortet: Gehören sämtliche Frischlinge im Fang zur gefangenen Bache? Sind alle Frischlinge einer Bache mit im Fang? Einerseits spielt hier der Schutz der zur Aufzucht notwendigen Elterntiere (§ 22 Abs. 4 Bundesjagdgesetz) eine Rolle, denn nach wie vor ist das Erlegen einer Bache mit abhängigen Frischlingen eine Straftat.

Außerdem könnte eine Bache, deren gesamten Wurf man im Fang hat, nach Verlust der Frischlinge nachrauschen. Damit wäre der Fangerfolg in Frage gestellt, und zur Unzeit gefrischte Stücke eine weitere negative Folge. Unter natürlichen Bedingungen verenden viele Frischlinge witterungsbedingt. So war der ungewöhnlich starke Streckenrückgang im Jagdjahr 2006/07 auf extreme Frischlingsverluste durch den strengen Winter zurückzuführen. Ein solcher Streckenrückgang wäre nicht zu beobachten gewesen, wenn alle oder die meisten Bachen nachgerauscht hätten. In der Tat tritt eine Nachrausche erst auf, wenn innerhalb weniger Tage nach dem Frischen der gesamte Wurf verlorengeht. Etwa zehn Tage nach dem Verlust wird die Bache wieder rauschig. Der nächste Wurf wird dann etwa vier Monate nach dem ersten Wurf gefrischt. Haben Frischlinge in einem Fang ihr Geburtsgewicht (ca. 700 bis 900 g) etwa verdreifacht, muss also die Nachrausche der Bache nicht befürchtet werden.