Leicht aber robust

Die Erwartungen waren groß, als die schwarz-grauen Carbonschaft-Waffen im Allgäuer Testrevier ankamen. Die landläufig bekannten Vorzüge wie minimales Gewicht und Robustheit waren uns schon zu Ohren gekommen. Das, was umgangssprachlich als Carbon bezeichnet, wird ist ein carbonfaserverstärkter Kunststoff (CFK), bei dem der Faseranteil aus Kohlenstofffasermatten besteht und dessen restliche Materialfläche durch Kunststoff aufgefüllt wurde. Auch als Carbon gehandelt werden Verbindungen aus glasfaserverstärktem Kunststoff, bei denen Glasfasermatten in einem Bett aus Kunststoffmatrix liegen. Je nach Zusammensetzung ist das Material leicht und steif, die Voraussetzung für alle Einsatzgebiete, bei denen bruchfestes, robustes und gleichzeitig extrem leichtes Material gefragt ist. Federleicht und (fast) unkaputtbar profitiert der Materialverbund von der hohen Zugfestigkeit und Steifigkeit der eingebetteten Kohlenstofffasern.

Bei uns Bergjägern in den Ammergauer Hochgebirgsrevieren werden unsere Gebrauchswaffen oft extremen Bedingungen ausgesetzt. Steile Anstiege, tiefe Gräben und hohe Leitern wollen mit der Waffe auf dem Buckel, im Rucksack oder auf der Kraxe überwunden werden. Das Bergen von Rot-, Gams- und Rehwild führt oft durch steiles, unwegsames Gelände abseits von Wegen und Steigen. Die Waffe muss also robust und – wie das Gepäck im Gebirge – leicht sein, gern mehrschüssig, geeignet für weite Schüsse selbst auf schweres Schalenwild.