Vorbildliches Konzept

Nach der Wende war ich als Bundesobmann der Berufsjäger in der Jagdschule Zollgrün mit den Ausbildern verabredet. Von besonderem Interesse waren die in der ehemaligen DDR üblichen Jagdgesellschaften für mehrere 1.000 Hektar, die unter einer Jagdleitung „Meister der Jagdwirtschaft“ bzw. „Ingenieure für Wildbewirtschaftung“ standen.

Das Konzept der Jagdgesellschaften gibt es in einer Vielzahl europäischer Nachbarländer (z.B. Ungarn, Polen etc.). Das wäre auch für Deutschland wünschenswert gewesen, weil durch die großflächige, professionelle Bewirtschaftung das Wild aber auch Jagd und Natur profitiert hätten. Die gesellschaftliche Anerkennung ist in den oben genannten Ländern übrigens sehr hoch.

Über den Deutschen Jagdschutzverband (DJV – heute Deutscher Jagdverband), den Gesetzgeber für die Zulassung von Jagdgesellschaften großer Reviere im Jagdgesetz zu gewinnen, ist leider nicht gelungen. Die Zersplitterung der Reviere mit vermeintlichen Wildproblemen und der Aufgabe der Jagdkultur nahmen daraufhin ihren Lauf. Die Folgen kann man heute nahezu überall sehen.

Um eine deutliche Sprache für unser Wild und das Weidwerk zu erreichen, ist meiner Meinung nach eine Runderneuerung der jagdlichen Organisationen erforderlich. Im Moment scheint der DJV bzw. scheinen die Landesjagdverbände nur ihre Mitglieder zu verwalten und sich jeder politischen Forderung anzupassen. Dieter Bertram, 53894 Mechernich