Rothirschjagd
Rothirschjagd: Mit Strategie zum reifen Recken
Wütend hallt der Ruf eines Hirsches vor Tau und Tag durch den Forst. „Das ist er“, flüstert der polnische Jagdführer seinem deutschen Jagdgast ins Ohr. Die beiden Waidmänner pirschen vorsichtig zu einer Kanzel, die an einer lang gezogenen Waldwiese steht. Es sind noch etwa 300 m bis dorthin. Der Plan ist, im Schutz der Dunkelheit dort aufzubaumen, denn die vergangenen Tage wechselte der erfahrene Hirsch mit dem ersten Licht von der Fläche in den Einstand. Immer wieder leuchten die beiden Jäger mit ihren Wärmebildgeräten die Umgebung ab, um Kahlwild oder Beihirsche zu entdecken und nicht zu vergrämen. Dank der Technik kommen sie zügig voran. Einige Minuten später sitzen beide auf der Ansitzeinrichtung.
Ein Herz für Jagd und die Natur
Markus ist Teil einer deutschen Reisegruppe, die im Revier Milicz (Polen, Niederschlesien) auf Brunfthirsche waidwerkt. Er ist zum zweiten Mal vor Ort. Im vergangenen Jahr erbeutete der Waidmann einen starken Hirsch vom 11. Kopf. Das Geweihgewicht betrug um die 8,6 Kilogramm. Doch nicht die Gier nach Trophäen zieht den 47-Jährigen erneut in dieses hervorragende Rotwildrevier, sondern die Sehnsucht, das Spektakel Rotwildbrunft hautnah mitzuerleben. Im heimatlichen Revier ist das nicht möglich. Auch die Gemeinschaft mit den Jagdfreunden und den örtlichen Jägern schätzt Markus. Er möchte den Kopf frei bekommen und ein paar Tage nach Herzenslust jagen.
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