Trophäen sind nichts schlechtes

Trophäen bereichern unser Jägerleben mit jedem Blick darauf und auf die Art und Weise, wie wir sie erbeutet haben. Haben Sie daher bitte keine Angst, als Trophäenjäger diskreditiert zu werden! Die Bezeichnung Trophäenjäger stammt auch nicht aus dem Sprachschatz der Waidmannssprache. Der Begriff wurde uns von Jagdgegnern verliehen, die die Auslandsjagd verunglimpfen wollten. Das hat nicht funktioniert, weil wir Deutsche an der Auslandsjagd nur einen kleinen Prozentanteil ausmachen. Der Begriff ist geblieben und wurde fortan auf alles jagdliche Tun angewendet. Cui bono. Ihre Meinung, Ihre Trophäen nicht präparieren zu müssen, teile ich hingegen nicht. Vielmehr ist die Präparation einer Bock- oder Hirschtrophäe die Fortführung des Erlebnisses mit diesem Stück. Ich lege beim Aus-der-Decke-schlagen Geheimnisse seiner Individualität frei. Ich entdecke z. B. den Grund für eine Stangenverkümmerung oder den Auslöser für sein geringes Körpergewicht an einer alt entzündeten Zahntasche. Ich entdecke Spuren seiner Einstands- und Brunftkämpfe als abgebrochenes Ende zwischen den Rosenstöcken oder als Grund für seine einseitige Erblindung. Ich erfreue mich an der Entdeckung der Rehbockgrandeln. Auch eine verknöcherte Nasenscheidewand kann mein erstes Urteil über das Alter ins Wanken bringen. Das alles geht mir am Erlebnis verloren, wenn ich die Trophäe machen lasse oder gar nicht präpariere. Hans-Jörg Maintz, 47800 Krefeld