Editorial
Trophäen – keine Frage des Müssens
Als Erinnerungsstücke an dieses Wochenende in der Steiermark habe ich die Krucken sowie die Decke in meinem Arbeitszimmer hängen, das Wildbret ist bereits aufgegessen. Möglichst viel wollte ich von diesem Erlebnis auch an haptischen Dingen mit nach Hause nehmen, der Hergang bleibt mir zusätzlich im Geiste.
Vermutlich macht mich das alles zum Trophäenjäger – und für manche zum Sinnbild längst überholten Jagdgebahrens. Wo aber soll der Haken daran sein, sich Erinnerungen auch anfassbar in Form einer Trophäe – sei es Decke, Gehörn, Haken oder was auch immer – aufzubewahren und so lebendig zu halten? Das gilt natürlich nicht nur für kapitale Stücke, sondern auch für die vermeintlich alltäglichen, kleinen Dinge. Warum nicht das Haupt eines Schmalrehs oder den Schädel einer Krähe abkochen, wenn damit eine besondere Geschichte verbunden ist? Eine Trophäe präparieren zu müssen, ist meiner Meinung nach jedoch fehl am Platz. Es sollte derjenigen Person etwas bedeuten und nicht auf Zwang basieren. Wie sehen Sie das? Schreiben Sie mir gerne Ihre Meinung zu diesem Thema. Ich freue mich darauf.
Waidmannsheil!
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