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Messe-Neuheiten

Verdamp lang her!

Im Jahr 2019 fand die letzte IWA statt. Dann kam Corona. Nach 3 Jahren öffnete sie nun in Nürnberg wieder die Pforten.

Die vergangenen Jahre ohne große Messen waren auch eine Zeit zum Durchschnaufen. Denn der Zwang, jedes Jahr Sensationen präsentieren zu müssen, war für die Entwicklungsabteilungen der Hersteller Stress pur. Oft kamen auch nur neue Schaftfarben oder andere Vergrößerungsbereiche bei Optiken hinzu. Für uns Redakteure stellte dies ebenfalls eine Herausforderung dar, überhaupt einen mehrseitigen Bericht mit Top-News zusammen zu bekommen.

Viele Hersteller kamen auch ohne Messen gut durch die Zeit, indem sie beispielsweise andere Präsentationsformate entwickelten und damit sogar mehr Händler, Journalisten und Endverbraucher erreichten. So fehlten in Nürnberg 2022 etwa der größte Teil des Beretta-Konzerns, Blaser, Sauer, Mauser, Liemke oder auch der Optikhersteller Swarovski. Ein Insider warf Zahlen in den Raum: Das erste coronabedingte neue Onlineformat kostete seine Firma etwa 10.000 Euro und erreichte weltweit mehr Multiplikatoren, während sich die Kosten für den IWA-Stand samt Personal auf rund eine halbe Million Euro beliefen.

Nichts ist so beständig wie der Wandel

Im Jahr 2019 betrug die Ausstellerzahl 1.622, während im Abschlussbericht 2022 nur noch 856 erwähnt werden. Allerdings war wegen des Ukraine-Krieges die Teilnahme einiger Hersteller unmöglich bzw. hatten sich der Freistaat Bayern und der Veranstalter kurzfristig darauf verständigt, keinen Ausstellern und Fachbesuchern aus Russland und Belarus Einlass zu gewähren. So sind dann auch die Besucherzahlen von 45.476 auf 19.500 gesunken.

Wird es die NürnbergMesse schaffen, 2023 nochmal alle Hersteller für die IWA etwa durch neue Konzepte zu begeistern? Oder ist der schleichende Abgesang auf die seit 1973 stattfindete IWA bereits eingeläutet? Denn auch für ein alteingesessenes Messeformat gilt: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!

Aimpoint: Klein, stark, schwarz

Die Schweden zeigen das neue ACRO P-2 mit einem 3,5 MOA starken Rotpunkt. Es wiegt nur 60 g. Die Batterielebensdauer bei Helligkeitsstufe 6 liegt bei über 5 Jahren. Das Visier hat ein stabiles Gehäuse, an dem verschiedene Flip-up-Cover angebracht werden können. Es ist bis 35 m Wassertiefe dicht, und die Batterie lässt sich im montierten Zustand tauschen. Einfach fällt auch die Helligkeitssteuerung des Punktes über zwei Knöpfe aus.

Bergara: Federgewicht

Mit der B14 Crest stellt der spanische Hersteller Bergara eine Büchse für die Pirsch und Bergjagd vor. Charakteristisch sind der geflutete Lauf und der Schaft aus Carbon. Je nach Konfiguration wiegt die Büchse dadurch gerade einmal 3 kg. Der Schaft wirkt durch seine zweifarbigen Camouflage-Optik modern. Über QD-Punkte lässt sich der Trageriemen schnell (de)montieren. Der steile Pistolengriff, hohe Schaftrücken und flache Vorderschaft fördern den präzisen Schuss. Die Crest wird in zwei Lauflängen (51 cm und 61 cm) angeboten. Serienmäßig ist die Waffe mit einer Mündungsbremse ausgestattet. Über das vorhandene Gewinde kann auch ein Schalldämpfer aufgeschraubt werden. Geladen wird die Büchse über ein AICS-kompatibles Steckmagazin, das drei Schuss in den verfügbaren Kalibern .308 Win. und 6,5 CM fasst.          Phil Kahrs

Blaser: Portfolio abrunden

Blaser erweitert seinen Geradezugrepetierer um Randfeuer- und Schonzeitkaliber für die Raubwildbejagung. Für 1.498 € gibt es dafür ein Wechselset bestehend aus Lauf (58 cm), Verriegelungskammer und Magazineinsatz mit einer Kapazität von bis zu sechs Patronen. Das Set ist in .17 HMR, .22 WMR, .17 und .22 Hornet erhältlich. So kann man die gewohnte Waffe auch in der Schonzeit und zur Raubwildjagd führen.

Weiterhin ergänzte Blaser seine ZF-Linie Infinity (nunmehr als B1 bezeichnet) um die preiswerte B2-Linie mit 1-6x42 iC, 2-12x50 iC und 2,5-15x56 iC. Die kompakten ZFs eignen sich für Nachtsicht- und Wärmebildvorsatzgeräte wie das Liemke Luchs 1. Sie sind mit der iC-Funktion ausgestattet, sodass sich das Leuchtabsehen beim Spannen einer dafür eingerichteten Blaser automatisch einschaltet. Bei den B2 mit 30-mm-Mittelrohr liegt das Absehen in der 2. Bildebene.

Browning: Frisch überarbeitet

Maxus II heißt die überarbeitete Selbstladeflinte. Erhältlich ist sie mit Kunststoffschäften in Grauschwarz und Camo sowie mit einem Nussbaumholzschaft in 12/76. Neu ist die Ausstattung mit einer 32 mm starken Inflex II Schaftkappe. Eine mitgelieferte Verlängerung für das Röhrenmagazin vergrößert die Kapazität von 4 auf 6 Patronen. Der Lauf der Maxus II ist mit stahlschrottauglichen Wechselchokes ausgestattet.

CZ: Breit aufgestellt

Der Repetierer CZ 600 Lux hat einen Nussbaumschaft mit Schuppenfischhaut und eine Kammerstängelkugel aus Holz. Der Repetierer in Kalibern von .223 Rem. bis .300 Win. Mag. hat einen 60 Grad Öffnungswinkel und eine Schnittstelle für die Montage.

Der Repetierer 600 Alpha hat einen schwarzen Kunststoffschaft mit steilem Pistolengriff und Picatinnyschienenstücke auf Hülsenbrücke sowie -kopf. Der 600 Ergo (im Bild) ist mit grünem Kunststoff-Lochschaft samt Gummieinlagen ausgestattet.

Frankonia: Für Pirelli-Pirscher

Frankonia zeigt das mobile Stativ XPECTER T-Crow mit einem Kopf für Wärmebild- oder Nachtsichtgeräte. Der Kopf ist um 360 Grad drehbar. Mittels einer App kann er und damit das aufgesetzte Nachtsichtgerät gesteuert und verstellt werden. Weiterhin lassen sich auf einer Picatinnyschiene Infrarot- oder Laseraufheller montieren. Somit wäre es möglich, das Gelände mit der Nachtsichttechnik bequem nach Wild abzusuchen, ohne direkt das Gerät in der Hand halten zu müssen. Bilder kann man sich auf das Smartphone übertragen lassen.

Hikmicro: Greift an

Hikmicro ist auf dem Vormarsch! Die Produktpalette entwickelt sich stetig weiter. Zwei Wärmebildgeräte wurden gezeigt: das Beobachtungsgerät Gryphon GQ50L sowie das Vorsatzgerät Thunder TH35PC. Das GQ50L soll etwa ab Sommer 2022 lieferbar sein. Es besticht durch eine große 50-mm-Linse. Der Sensor bleibt unverändert. Das abgebildete TH35 PC soll früher erhältlich sein (UVP: ca. 2.149 €).          Florian Standke

Jahnke: Tag & Nacht

Mit dem Noctis steigt der Nachtsichtspezialist Jahnke in den Zielfernrohrmarkt ein. Der deutsche Pionier für Nachtsichtgeräte baut damit die Brücke in ein neues Geschäftsfeld. Jahnke präsentiert eines der kürzesten Zielfernrohre (19,3 cm). Das Noctis bietet eine 1-6fache Vergrößerung und einen Objektivdurchmesser von 28 mm. Das macht es klein, leicht und prädestiniert es für die Aufnahme eines Nachtsichtgeräts. Dank der kurzen Baulänge ist es zusammen mit einem Vorsatzgerät kaum länger als ein 56er Zielfernrohr. Mit dem Jahnke DJ-8 NSV 1×48 kommt man auf eine Gesamtbaulänge von unter 40 cm.

Kahles: Entdeckt die Nacht

Zwei Wärmebild-Handgeräte zum Beobachten sind neu – das Helia TI 35 und TI 25 unterscheiden sich vor allem in der Objektivgröße. Die Einsatzbereitschaft besteht innerhalb von 2 Sekunden. Sie besitzen eine Ab- und Einschaltautomatik mittels Neigungs- und Bewegungssensor. Die Bedienung erfolgt ganz simpel mittels zweier Knöpfe. Sie besitzen OLED-Bildschirme und haben 2x sowie 4x digitalen Zoom. Das neue jagdliche Helia Zielfernrohr 1,6-8x42i bietet ein Sehfeld bis zu 25m/100 m und eignet sich für Nachtsichtvorsatzgeräte.

Lahoux: Kitzretter light

Lahoux „Buzzard“ ist eine Wärmebild-clip-on-Kamera für Drohnen. Man kann Rehkitze auf bis zu 180 m erkennen. Dank des verwendeten Carbons wiegt die Kamera lediglich 115 g. Eine Videoübertragung ist möglich. Das Wärmebild wird auf einen LCD-Monitor auf einem Stativ übertragen.

lahouxoptics.com

Leupold: Sieht rot

Leupold zeigte ein Minirotpunktvisier für Pistolen wie die von Glock. Es wird im Schwalbenschwanz der Kimme befestigt. Das Batteriefach liegt hinten am Schlitten an.

Pulsar: Noch ein weiter Weg

Pulsar hat in Nürnberg das neue Wärmebildzielgerät Talion in dem Modellversionen XG35 und XQ38 vorgestellt, die es mit 2-16x und 2,5-10x Vergrößerung gibt. Die Reichweite soll 1.750 m betragen. In Deutschland ist dieses Pulsar (noch) verboten!

RWS/ GECO: Echte Schocker

Driven Hunt nennt sich ein bleifreies RWS-Geschoss, das für Drückjagden entwickelt wurde. Das vernickelte Geschoss aus einer Kupferlegierung hat Führungsbänder, eine tiefe Kaverne und eine flache Geschossspitze aus Kunststoff. Es soll selbst auf kurze Distanzen ein hohes Restgewicht erhalten. Dank der flachen Geschossspitze spricht es sehr schnell an und deformiert rasch, damit ein hoher Schock-Effekt gegeben ist.

Als Trainingspatrone ist die bleifreie Patrone DTX von GECO gedacht. Die neue Laborierung in .308 Win. hat ein 7-g-Geschoss. Die GECO Action Extreme Fragmentation ist eine bleifreie Verteidigungs- und Fangschusspatrone in Kalibern von 9 mm kurz bis .45 ACP. Im Ziel erfolgt eine fünfteilige Fragmentierung mit Kerngeschoss und vier absplitternden Fahnen. Der Restbolzen hat eine tiefe Penetrationsfähigkeit. Die Stoppwirkung soll dabei sehr hoch sein.

Svemko: Volles Rohr

Die Svemko SD-Serie „Hunter“ verfügt schon über höchste Qualitätsmerkmale wie z.B. Titankern, hohe Dämpfungswerte und niedriges Gewicht. Nun erweitert Svemko das Programm um die PURE-Serie, also Schalldämpfer aus Volltitan, die ab 1.198 € kosten.

Swarovski: Na endlich!

Das Wärmebildgerät tM35 kann als Dualuse-Gerät für Beobachtung und als Vorsatzgerät eingesetzt werden. Es hat ein 35-mm-Objektiv sowie eine 1x optische bzw. 4x digitale Vergrößerung. Es verfügt über ein AMOLED-Bildschirm und einen Sensor Vox. Die Betriebsdauer des Akkus liegt bei 7 Stunden. Das Wärmebildgerät zeichnet sich durch eine einfache Bedienung aus. Ferner soll es kein Einschießen erfordern, denn Swarovski bietet eigene Adapter für ihre ZFs an.

swarovskioptik.com

Voere: Quadratisch, taktisch, gut

Der Repetierer Victor 3 basiert hinsichtlich der Hülsendimensionen auf einer Remington 700 SA, jedoch mit 3-Warzen-Verriegelung. Er ist in den Ausführungen Jagd und Sport zu haben. Einen passender Overbarrel-Schalldämpfer gibt es auch. Je nach Ausführung ist er in .243 Win., 6,5 CM und .308 Win. erhältlich. Es werden 5-Schuss AICS-Einsteckmagazine verwendet. Beim Jagdmodell ist der 55 cm lange Stahllauf mit Carbon ummantelt. Die Waffe wiegt 3,3 kg bei 105 cm Länge. Der Abzug ist in Vorweg und Widerstand justierbar. Auf dem System befindet sich eine Picatinnyschiene (20 MOA Vorneigung). Der Kunststoffhinterschaft besitzt einen höhenverstellbaren Rücken.

Waimex & Anschütz: Zusammen stark

Die Anschütz-Repetierer 1771 (.17 und .22 Hornet, .222 und .223 Rem.) sowie 1782 (jagdliche verbreitete Standardkaliber) gibt es nun auch mit verschiedenen GRS-Schäften samt Linksversionen. Die GRS-Schichtholz- und Kunststoffschäfte sind in der Länge verstellbar, haben einen höhenverstellbaren Schaftrücken und eine justierbare Schaftkappe. Darüber hinaus besitzen sie steile Pistolengriffe.

Kurz & Knapp

News-Ticker

Die Wärmebild-Vorsatzgeräte PumIR und TigiR von Andres Defence sind extrem kurze und leistungsfähige Geräte mit hoher Auflösung und Reichweiten bis zu 3.000 m +++ Die Thermalbeobachtungsgeräte H-25, H-35 und H-50 von Burris haben unterschiedlich große Objektive und eignen sich für Entfernungen von 700 bis 1.400 m +++ Das neue DDoptics Pirschler Range 10x45 hat einen Laserentfernungsmesser inkl. Winkelfunktion +++ FN legt seine legendäre SA-Ganzstahlpistole Highpower in 3 Farbvarianten wieder auf +++ Das neue Rangefinder-Fernglas von GPO gibt es mit 8- oder 10-facher Vergrößerung. Es hat ein Objektiv von 32 mm und wiegt 700 g +++ Das Wärmebildgerät TD201 des Unternehmens Guide ist ein funktionelles Produkt zum schmalen Preis. Beobachtungsentfernungen bis 400 m sind möglich +++ Das Hornady CX-Kupfergeschoss soll ein Restgewicht von 95 % erbringen. Es handelt es sich um ein Deformationsgeschoss mit Hohlspitze unter der Polymertip. Speziell für metrische und in Europa populäre Kaliber wurde das ECX gefertigt. Diese Geschosse sind auf die bei uns üblichen Patronenlager und Laufdimensionen abgestimmt +++ Neue Einsteiger-ZFs gibt es von Kite Optics mit 6-fach-Zoom. Das B6 1-6x24 hat ein max. Sehfeld von 40 m/ 100 m +++ Die Firma Mauser richtet wegen des 130-jährigen Jubiläums der 7x57 einige Modelle dafür ein +++ Das Rangefinder-Fernglas Noblex e-optics NF 10x42 R advanced hat eine schlanke Form und einen Messbereich von 5 bis 2.300 m +++ Pulsar bringt mit seinem Merger LRF ein Binocular-Wärmebildgerät mit Entfernungsmesser auf den Markt. Die Bildschirmauflösung mit 640x480 Pixel und einem < 25 mK NETD-Sensor bieten eine hervorragende Beobachtungsqualität +++ Der Steyr SM 12 Breeze Carbon hat einen Carbonschaft sowie einen durchgehenden Integralschalldämpfer mit einem Carbon-Außenrohr

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