Wiesenschäden – warum?

Das Schwarzwild zieht es im Frühjahr auf die Wiesen. Oft wird dabei in kürzester Zeit eine Fläche, die über Monate unbehelligt blieb, umgedreht und schwarz gemacht. Neben dem Ärger mit den Bauern um den Wildschadensausgleich bleibt der Jäger in solchen Fällen mit einigen Fragen zurück. Warum zum Beispiel gibt es die jährlich wiederkehrenden Schadensspitzen im Frühjahr? Und sind es tatsächlich die tierischen Proteine (Eiweiße), die die Sauen auf die Grünlandflächen ziehen?

Proteine sind für tierisches Leben unverzichtbar. Die verschiedenen Tierarten gewinnen jene auf unterschiedliche Art und Weise. Wiederkäuer zum Beispiel sind in der Lage, durch Mikroorganismen im Pansen Proteine zu generieren. Auch ein Teil der Versorgung mit lebensnotwendigen Vitaminen (besonders B-Vitamine) wird auf diese Weise sichergestellt. Diese Möglichkeit steht Sauen jedoch nicht zur Verfügung. Sie sind im Wesentlichen darauf angewiesen, Proteine aktiv aufzunehmen. Eiweiße selber setzen sich aus Aminosäuren zusammen. Grundsätzlich können Wildschweine alle Aminosäuren durch die Aufnahme pflanzlicher Kost decken. Dies lässt sich auch daran erkennen, dass in der modernen Schweinehaltung auf tierische Produkte zur Schweineernährung vollständig verzichtet werden kann.