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Die Leserfrage

„Kropf“ bei einem Stück Rotwild

Univ. Doz. Dr. Armin Deutz ist Amtstierarzt in Murau/ Steiermark, Gerichtssachverständiger für Veterinärmedizin und Jagd, Fütterung und Tierschutz sowie Fachtierarzt für Wild- und Zootiere.

Eine letztgültige Diagnose zur Ursache dieser Umfangsvermehrung im Bereich des Kehlgangs beim abgebildeten Alttier könnte erst nach der Erlegung bzw. nach dem Verenden dieses Stückes gestellt werden. Jedenfalls ist davon auszugehen, dass das Tier in der Äsungsaufnahme und beim Wiederkäuen nicht bzw. nicht wesentlich behindert wird und dass es sich um keinen akuten oder aggressiven Krankheitsprozess handelt. Als Vermutungsdiagnosen kommen in absteigender Wahrscheinlichkeit ein alter Kieferbruch mit Kallusbildung, gutartiger Tumor, Abszess oder eine Aktinomykose („Strahlenpilz“) in Frage. Sollte das Tier erlegt werden, wäre eine weiterführende Untersuchung dieser Umfangsvermehrung interessant.

Bei sämtlichen „Ferndiagnosen“, über die in diesem Fall spekuliert werden kann, ist die Dauer von mindestens vier Jahren zu beachten, über die dieser „Kropf“ schon vorliegt. Eine Knochen- oder Weichteilaktinomykose oder ein Hämatom ebenso wie ein bösartiger Tumor sind daher weitestgehend auszuschließen. Auch bei einem Abszess wäre zu erwarten, dass es irgendwann nach außen oder innen aufgebrochen und ausgeflossen wäre.

Über die genaue Ursache können nur Vermutungsdiagnosen gestellt werden.
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