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Zum Beitrag: „Rotwild in der Beziehungskrise“

Angsthasen gab es schon immer

Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein – Mensch und Rotwild haben jedoch eine handfeste Krise.

Er meint, „wir züchten genetisch verarmte Angsthasen“. Meiner Meinung kann durch selektive Bejagung der Genpool des Rotwildes nicht in dieser Weise verändert werden. Für eine Zucht müssten alle nicht dem gewünschten Typ entsprechenden sogenannten Minusvarianten erlegt oder zumindest konsequent von der Fortpflanzung ausgeschlossen werden. Das gelingt im Freiland aber nicht.

Dass Rothirsche heute stärkere Geweihe tragen und höhere Wildbretgewichte haben, ist wohl am wenigsten auf Ausleseabschuss zurückzuführen. Da spielt die durch Klimawandel und industrielle Landwirtschaft deutlich erhöhte Habitatkapazität ganz sicher die ausschlaggebende Rolle. Angsthasen und Mutige wird es beim Rotwild immer geben. Durch falsche Bejagung lernen aber auch die Mutigen bald, bei Licht besser in Deckung zu bleiben.

Entscheidend für die genetische Verarmung sind die isolierten Rotwildgebiete und die Jäger, die außerhalb der Rotwildgebiete gnadenlos jeden wandernden Hirsch erlegen und damit den Genaustausch verhindern! Zustimmung verdient die Aussage, Güteklassen als Abschusskriterien endlich über Bord zu werfen.

Prof. Dr. Hans-Dieter Pfannenstiel, 14532 Stahnsdorf

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