Wald mit Wild

Und diese Zeit dauerte mehrere hundert Jahre! Ein gesunder, der Klimaveränderung angepasster Wald braucht einen verträglichen Verbiss. Das ist das Ergebnis Jahrmillionen schon andauernder Evolution. In Tirol hat man die Erfahrung gemacht, dass ein vom Wild in einem tragbaren Maß verbissener Wald Schneedruck, Lawinen, Trockenheit, Stürmen usw. viel mehr Widerstand bietet als ein zu schnell gewachsener Wald. Die Klimaprobleme sind rein menschengemacht. Wir haben nicht zu viel Wild auf diesem Planeten, sondern zu viele Menschen.

Wie wichtig Schalenwild für uns ist, zeigt folgendes Beispiel: In Sibirien ist man dabei, wieder Wisente, Elche und Rotwild anzusiedeln. Diese sollen den Wald, die Verbuschung wieder rückgängig machen. Hin zu einer Grassteppen-Landschaft. Man hat festgestellt, dass so eine Landschaft die Auftauung des Bodenfrostes verhindert bzw. verlangsamt und somit auch das Freiwerden von Methangasen. In den Permafrostböden von Sibirien, deren Dicke bis zu einer Tiefe von 1,5 km reicht, sind unvorstellbare Mengen an Methangasen enthalten. Methangase sind für das Klima ca. 25-mal schädlicher als CO2-Gase! Fazit: Wir tun gut daran, einen gesunden Mittelweg zu gehen. Sprich: Wald mit Schalenwild. Josef Haslinger, 88239 Wangen