Jägerschaft Northeim
Hegering Moringen
Für seltene Arten wiegt es schwer, wenn sie Individuen verlieren. Jeder Verlust lässt ihren Genpool verarmen. In der Populationsgenetik bezeichnet man dies als „Flaschenhals“ und in vielen Gemarkungen des Landkreises Northeim findet man dieses Phänomen. Dort leben wenige Rebhühner oder Hasen, aber vergleichsweise viele Prädatoren. Fressen die Prädatoren Gelege und Jungtiere (und hier vor allem weibliche Nachkommen), kann dies dazu führen, dass Huhn und Hase lokal aussterben. Wie sich das Räuber-Beute-Verhältnis umkehren lässt, zeigte Thomas Fuchs bei der Mitgliederversammlung des HR Moringen an Beispielen erfolgreicher Artenschutz-Projekte.
Der Journalist erläuterte, wie wichtig die Reduktion von Prädatoren für den Artenreichtum in den Feldmarken ist. Denn entgegen einem landläufigen Glauben ernähren sich Füchse nicht überwiegend von Mäusen. „Laut verschiedenen Studien fressen Füchse pro Tag zwischen 300 und 500 Gramm Biomasse. Nur etwa ein Viertel bis ein Drittel davon sind Mäuse. Dies entspricht grob 30-60 Kilogramm Mäusen pro Jahr“, schilderte der Referent.
Zum Vergleich beschrieb er das Vorkommen von Mäusen in der Agrarlandschaft: „Die mittlere Dichte liegt bei 300 bis 500 Stück je Hektar. Als hohe Dichten gelten bis 2500.“ Bei einem Gewicht von 30 Gramm je Feldmaus bietet schon ein geringer Besatz von nur 100 Stück je Hektar einem Fuchs drei Kilogramm Mäuse. Ein durchschnittlich großes Fuchs-Revier von 250 Hektar böte dem Prädatoren 750 kg Mäuse – also ein Vielfaches der 30-60 kg Mäuse, die ein Fuchs pro Jahr frisst. „Statt Mäuse regulieren zu können, richten Füchse durch ihren Nahrungsopportunismus massiven Schaden an seltenen Arten an, wenn sie deren Nachkommen erbeuten“, legte der Referent dar.
✔ Immer und überall dabei
✔ Schon vor der Printausgabe verfügbar
✔ Komfortable Suchfunktion
✔ auf bis zu 3 mobilen Endgeräten gleichzeitig
✔ Persönliche Merkliste
✔ Teilen-Funktion