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Jägerschaft Grafschaft Bentheim

Frühjahrsversammlung

Kreisjägermeister Reinhold Gosejakob berichtet über aktuelle jagd- und waffenrechtliche Entwicklungen.

Bei den Wildtierseuchen stehen Maul- und Klauenseuche (MKS), Afrikanische Schweinepest (ASP), Tularämie, besser bekannt als Hasenpest und die erst im Spätsommer auch in der Grafschaft ausgebrochene Myxomatose beim Feldhasen auf der Tagesordnung. Wütete sie bislang unter Wildkaninchen, fordert sie nun beim Hasen vielerorts bedrohliche Ausfälle. MKS und ASP, beide hochansteckend, befallen Haus- wie Wildtiere und sind deshalb besonders kritisch. Die große Gefahr: Beide können enorme wirtschaftliche Schäden bis in Milliardenhöhen verursachen. Die Übertragung der Virus-Erreger durch Verschleppen gilt es folglich zu verhindern.

Vorbeugende Maßnahmen sind Mittel der Wahl. An dieser Stelle bringt Dr. Kramer die Jäger ins Spiel, die schon bei einem ASP-Fall vor wenigen Jahren durch umsichtiges Handeln in der Zusammenarbeit mit dem Kreisveterinäramt Hervorragendes geleistet hätten, um den Fall unter Kontrolle zu halten. So gälte auch jetzt wieder, sich bei dem jüngst in Brandenburg aufgetretenen Fall von Maul- und Klauenseuche vorausschauend zu verhalten. Da Wildfleisch und Jagdtrophäen den Erreger tragen können, seien umfassende Hygienemaßnahmen von der gründlichen Reinigung des Jagdwagens über Stiefel, Schuhwerk und Jagdkleidung einzuhalten.

Erschwerend käme hinzu, dass die MKS-Viren in der Umwelt stabil seien und Hitze wie Kälte widerstünden. Unerlässlich sei ebenfalls, bei der Jagd vor und nach dem Schuss auf Auffälligkeiten im Verhalten, auf Krankheitsanzeichen oder Organveränderungen zu achten. Bei dem Verdacht einer Erkrankung solle umgehend bitte das Veterinäramt informiert werden.

Bei der Tularämie gab es nach Dr. Kramer in den Bundesländern unterschiedlich hohe Seuchenfälle. Betroffen sind von dieser bakteriellen Erkrankung Feldhase und Wildkaninchen, aber auch andere Wildarten können befallen werden. Für Jagdhunde bestehe kaum Gefahr. Allerdings könne sich der Mensch infizieren. Schutzmaßnahmen wie Einmalhandschuhe, Atemschutzmaske und Schutzbrille seien beim Umgang mit Hase und Kanin empfohlen.

Die Myxomatose wird durch ein Virus ausgelöst, das zu den Pockenviren zählt. Nach einem ersten Ausbruch beim iberischen Feldhasen 2018 fielen erkrankte und verendete Hasen im Spätherbst 2024 erstmals auch im nordwestlichen Nordrhein-Westfalen und in den südwestlichen Landkreisen Niedersachsens auf. Bis jetzt könne man sagen, dass jedes Revier vor einer Bejagung das Wild zählen solle. Gute Hasenbesätze könnten in der Jagdzeit auch bejagt werden.

Das zweite Thema des Abends, nicht minder brisant, stand unter dem Titel „Wenn Justitia mitjagt – Aktuelles aus Gerichten und Verwaltung“. KJM Reinhold Gosejakob berichtete: Der diffuse Schutzstatus des Wolfes hält auch Gerichte auf Trab, wodurch es zu aufwendigeren Verfahren käme. Bezüglich der Anzahl Langwaffen müsse man sich als Jäger auf Nachfragen der Behörde einstellen.

Beim Bejagen von Pferde- oder Rinderweiden rät Gosejakob zu Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Flächennutzern und empfiehlt bei der Höhe der Jagdhaftpflichtversicherung den Maximalbetrag zu wählen, um vor unliebsamen Überraschungen gefeit zu sein.

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