Neues Wolfsexponat

Etwa 150 Ausstellungsstücke des Naturkundehauses stammen aus der Sammlung des Tierpräparators Bernd Reimer aus Haselünne, der „sein Vermächtnis“ in Lähden „sehr gut aufgehoben“ weiß. Nun kommt ein Wolf hinzu, der einen weiten Weg ins Emsland zurücklegte. Das Präparat ist der Wolf, der am 9. November des vergangenen Jahres einem Verkehrsunfall auf der B 401 in Höhe des Naturschutzgebietes Esterweger Dose zum Opfer fiel. Zunächst wurde angenommen, das Tier stamme aus einem emsländischen Rudel.

Eine genetische Untersuchung Anfang dieses Jahres hat aber ergeben, dass das etwa ein Jahr alte Wildtier aus dem sogenannten „Teichland“-Rudel in der Lausitz stammt. Das Rudel lebt etwa 600 Kilometer von Esterwegen entfernt in der Nähe von Cottbus.

Nach der Bergung des Wolfes in Esterwegen ging der Kadaver des Tieres zunächst auf Reisen. In Hannover und Berlin wurden Genproben des Tieres genommen, um die Herkunft zu bestimmen. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises entschied schließlich, dass der Wolf präpariert und für „Forschung und Lehre“ im Lähdener Naturkundehaus ausgestellt werden soll. Der Vorsitzende des Förderverein „Naturkundehaus Lähden“, Heiner Abeln, sieht in dem neuen Präparat eine „gute Ergänzung“ der zur Schau gestellten Exponate.

Auch wenn die Diskussionen über das „Für und Wider“ des Wolfes oftmals die Gesellschaft spalte, sei er mittlerweile Bestandteil in vielen Bereichen der Kulturlandschaft. „Das beeindruckende Tier“, so Abeln, „ruft die Natur vor Ort ins Bewusstsein“. Kirstin Meyer, Vorsitzende der Naturschutzstiftung Emsland, lobte bei der Präsentation des Präparats die gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Naturkundehauses. Den gesamten finanziellen Aufwand für die Präparation bezifferte sie auf insgesamt 4.500 Euro. 3.000 Euro bezahlte die Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland. Die Essmann-Stiftung aus Lingen beteiligte sich mit 1000 Euro. Den Rest übernahm der Förderverein des Naturkundehauses aus Eigenmitteln.