Mit Grashalm geblattet

Als mein Onkel uns an einer Wiese absetzte, sah es schon sehr vielversprechend aus. Auf dem Weg zum Hochsitz sahen wir einige Stellen, an denen die Sauen gebrochen hatten. Kurz vor dem Sitz sprang ein Schmalreh ab. Dann riss ich noch ein paar Grashalme ab, da meine Mutter den Blatter vergessen hatte. Oben auf dem Hochsitz machte sie drei Stück Rehwild aus. Eine Ricke mit Kitz und einen mittelalten Bock.

Kurze Zeit später entdeckte ich noch einen jüngeren Bock. Dann blattete meine Mutter ein paar Mal. Der mittelalte Bock warf nur kurz auf, der jüngere zog etwas näher. Beim zweiten Blatten kam auch der mittelalte Bock näher. Als der jüngere Bock ihn erblickte, sprang er ab. Beim dritten Blatten kam der Rehbock in Schussentfernung. Meine Mutter sagte: „Gleich werde ich schießen.“ Da ihre Waffe einen Schalldämpfer hat, musste ich mir die Ohren nicht zuhalten. SCHUSS. Der Bock ging noch drei Schritte, brach dann zusammen und verendete. Nach fünf Minuten baumten wir ab und holten Brüche. Mit Mühe zog meine Mutter das Reh durch das hohe Gras zum Weg, ich trug die anderen Sachen. Am Weg angekommen brach sie den Bock auf. Dann warteten wir auf meinen Onkel und meinen Bruder. Gemeinsam fuhren wir zur Kühlkammer und versorgten den Rehbock. Aufgebrochen wog er 14,3 kg.