Wolfsjagd

 Dazu braucht es aber in den nächsten Wochen eine qualifizierte Mehrheit der EU-Umweltminister. Aus Brüsseler Kreisen ist zu hören, dass diese bisher nicht als sicher gilt. Erst im November 2024 tagt der ständige Ausschuss der Berner Konvention. Auch dort benötigt es eine Mehrheit der Mitglieder. Vor rund einem Jahr hat der Ausschuss den Antrag der Schweiz auf eine Absenkung des Schutzstatus in der Berner Konvention allerdings abgelehnt. Sollte es aber in der EU eine Mehrheit für das Absenken des Schutzstatus geben und die Berner Konvention dann dem EU-Antrag zustimmen, könnte anschließend die EU-Kommission auch den Schutzstatus in der FFH-Richtlinie anpassen. Das kann aber noch dauern.

Nach Auffassung von Stefan Köhler, BBV-Umweltpräsident, müssen die EU-Mitgliedstaaten jetzt Einheit beweisen und diesem ersten wichtigen Vorschlag für die Änderung der Berner Konvention zustimmen. Ein unkontrolliertes Populationswachstum von bis zu 30 % pro Jahr lässt sich laut Köhler nur durch ein gezieltes Bestandsmanagement eindämmen. Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) verlangt von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) nach Änderung der Berner Konvention und FFH-Richtlinie ohne „Tricks und Verzögerungen“ das nationale Recht anzupassen. „Der Ball liegt jetzt bei der Bundesregierung“, so Agrarministerin Kaniber.