Jungjäger zum Jäger geschlagen

 Meine Frau schenkte mir zur bestandenen Prüfung und zu meinem 71. Geburtstag einen dreitägigen Jagdaufenthalt auf dem Schloms Hof in Rotenburg/Wümme. Ich wurde warmherzig empfangen und kurz nach dem Zimmerbezug in das Revier eingewiesen. Revierinhaber Söhnke Holsten fuhr mit mir die Kanzeln im Revier ab und präsentierte mir die aussichtsreichsten. Der erste Tag auf „Kanzel 1“ verlief ruhig. Ich baumte ab. Am frühen Nachmittag zog es mich wieder in diese Region. Leise baumte ich auf, öffnete die drei Kanzelfenster und bereitete mich sorgsam vor. Ich lud meine Winchester 70 im Kaliber .30-06 und legte sie gesichert ab. Eine Stunde später, im Roggenschlag tat sich nichts, nahm ich auf der linken Seite eine Bewegung wahr.

Da stand er! Mein in Gedanken gewünschter Damspießer. Er wechselte um ein kleines Wäldchen links von mir und stand dann ca. 60 Meter breit vor meiner Kanzel. Der Schuss brach und der Spießer lag im Knall. Nach gut zehn Minuten baumte ich ab und trat an den Spießer heran. Ich gab ihm den letzten Bissen und verhoffte in Ehrfurcht. Der Pächter, der mittlerweile vor Ort war, überreichte mir den „Erlegerbruch“. Am drauffolgenden Tag, beim Frühstück, wurde ich dann überrascht. Vor allen Gästen im Jagdhotel wurde ich durch Jürgen und Söhnke Holsten zum Ersten erlegten Stück Hochwild zum Jäger geschlagen. Nun bin ich angekommen.