Fachsprache im Abseits?

Auch ich beobachte wie die Jagd immer mehr der Digitalisierung zum Opfer fällt. So habe ich den Jagdschein an meinem 15. Geburtstag an einer Jagdschule mit einem Kompaktkurs innerhalb von drei Wochen absolvieren dürfen. Nun sind fast 15 Jahre ins Land gegangen und es hat sich viel Getan zum Thema Jagd.

Produkte wie Schalldämpfer, Wärmebildkamera, Drohnen und das Vorsatzgerät machen die Jagd zum einen erfolgreicher, aber meiner Meinung nach nicht waidmännischer. Mit diesen Erungenschaften wird dem Wild nur noch wenig Chancen gegenüber dem Jäger gewährt. Selbstverständlich können wir Themen wie die ASP nicht ignorieren; hier spielt die Technik uns in die Karten. Aber irgendwie bleibt der Reiz der Jagd doch aus?

Immer mehr Jungjäger wachsen mit der neuen Technologie auf und stellen das Brauchtum wie zum Beispiel Strecke legen, Fachsprache und andere Brauchtümer während Jagd und Schüsseltreiben ins Abseits. Ich sehe es in Zukunft sogar so, dass all dieses wegfällt. Wird in der Jagdschule kein Wert mehr auf solche Dinge gelegt?

Wirklich schade, denn das Brauchtum der Jagd und vor allem die Fachsprache unserer Kultur liegen mir besonders am Herzen. Dies macht doch auch die Jagd aus, so bin ich aufgewachsen. Mit meinem 30. Geburtstag habe ich nun 15 Jahre den Jagdschein und beobachte immer mehr, wie das Brauchtum der Jagd verschwindet. Auch ich habe mich dazu entschieden, mit der Digitalisierung mitzugehen; jedoch immer wieder mit einem unwohlen Gefühl im Bauch.