Nachsuche auf einen Muffelwidder

Denn der war viel wehrhafter als gedacht!

Anfang November – Hochzeit für Revierbeamte und Jäger, die in Muffelwildrevieren mit der Jagdgastführung betraut sind. So auch für einen meiner Jagdfreunde. Wie er mir telefonisch berichtete, versuchte er bereits seit fünf Tagen seinen Jagdgast auf einen reifen Widder zu Schuss zu bringen, doch bisher ohne Erfolg.

Am Morgen des letzten Jagdtages schien Diana den beiden Waidmännern hold zu sein. Sie trauten ihren Augen kaum, als beim ersten Büchsenlicht ein reifer Widder auf ca. 80 Meter unterhalb des Sitzes durch einen Eichenaltholzbestand zog. Durch Anpfeifen gelang es, den suchenden Widder so zu beeindrucken, dass er im rechten Moment zwischen zwei Eichen verhoffte.

Den Schuss quittierte er mit einer schnellen Flucht. Nach etwa 100 Metern wurde er langsamer und verhoffte hinter einer starken Eiche. Die Gelegenheit für einen Nachschuss ergab sich leider nicht. Irgendwann setzte er, ständig durch Bäume und Unterwuchs verdeckt, in normalem Tempo seine Flucht fort und entschwand in ein Fichtenstangenholz. Bei der Untersuchung nach Pirschzeichen wurde lediglich das Tropfbett gefunden.

In Anbetracht der recht nebulösen Ausgangssituation entschied ich mich, meinem damals im achten Behang stehenden Bayerischen Gebirgsschweißhund „Jacky“ die Führungsposition einzuräumen. Auf einer Vielzahl anspruchsvoller Nachsuchen hat sich der Rüde im Laufe der Jahre zu einem wahren Spezialisten entwickelt.