Zum Beitrag: „Bachen jagen im Winter“, Ausgabe 23/2021, Seite 22ff.
Elterntierbejagung
Die Vorschrift lautet: „In den Setz- und Brutzeiten dürfen bis zum Selbstständigwerden der Jungtiere die für die Aufzucht notwendigen Elterntiere, auch die von Wild ohne Schonzeit, nicht bejagt werden.“ Nach § 38 BJagdG macht sich strafbar, wer „entgegen § 22 Abs. 4 Satz 1 ein Elterntier bejagt“.
Die Strafbarkeit hängt also auch davon ab, dass die Bejagung in den Setz- und Brutzeiten erfolgt ist. Nach § 4 Abs. 1 der Verordnung zur Durchführung des Niedersächsischen Jagdgesetzes dauert die Setzzeit von Schwarzwild „solange, wie die Frischlinge der Bache Streifen tragen“. § 4 Abs. 2 der Verordnung erlaubt die Bejagung von Bachen in den gefährdeten Gebieten nach § 14 d Abs. 2 der Schweinepest-Verordnung auch außerhalb dieses Zeitraums.
Ich finde es bedauerlich, dass Sie es anscheinend nicht für erforderlich gehalten haben, Ihre Informationen zu überprüfen; denn – in Abwandlung eines Politikerwortes – es ist besser, nicht zu informieren als falsch zu informieren. Das gilt vor allem in Zeiten, in der sich alle vor der Afrikanischen Schweinepest fürchten.
Wenn Sie sich über die Problematik der Setz- und Brutzeiten etwas näher unterrichten wollen, empfehle ich Ihnen die Lektüre meiner Anmerkungen zu § 38 BJagdG in der 34. Auflage meines Kommentars „Jagdrecht in Niedersachsen“.
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