Jagdaufseher stärken

Fortbilden Vielen Dank für Ihre Ausführung zum Thema. Wie wir in dem Entwurf zum neuen Jagdrecht entnehmen können, wird die Befugnis des Jagdaufsehers in Niedersachsen deutlich reduziert. Dies sollten sich die Verfasser des Entwurfs aus meiner Sicht deutlich überlegen. Die Jagdaufseher unterstehen der unteren Jagdbehörde und sind somit unentgeltliche „Angestellte“ des Landes. Statt die Jagdaufseher zu schwächen, sollte man sie lieber mit Fortbildung stärken. In Notfallsituationen hätte die Jagdbehörde einen Pool von gut ausgebildeten Jagdaufsehern zur Verfügung. Gerade in diesen Zeiten merken wir, wie wichtig qualifiziertes Fachpersonal ist. Der Seuchenschutz und im Besonderen die inzwischen in Deutschland angekommene ASP, Geflügelgrippe sowie die aktuelle aviuläre Influenza benötigt eine flächendeckende und fachliche Qualifikation. Auch die Bereiche des Wolf-Managements sowie des Wolfs-Monitorings sollten in die Hände jagdlicher Fachleute kommen, um eine Akzeptanz in den Breiten der Jägerschaft zu erlangen. Gerade im Falle des Rodewalder Rüdens sehen wir, wie wichtig es ist, ortskundige Fachleute zur Verfügung zu haben. In Baden-Württemberg geht man den Weg des Stadtjägers. Mit der Änderung des Jagd- und Wildtier-Management-Gesetzes wurde der Stadtjäger etabliert. Sie sollen laut dem Ministerium für ländlichen Raum das Wildtier-Management im Siedlungsraum stärker professionalisieren und zukunftsorientiert weiterentwickeln. Hier sind schon Stadtjäger im Bereich des Ordnungsamtes hauptberuflich eingestellt worden. Wie in Ihrem Artikel erwähnt, kann der Jagdaufseher auch unterstützend in den einzelnen Jagdrevieren eingesetzt werden (z.B. Fallenjagd, Vertretung des Jagdausübungsberechtigten u.v.m.). Des Weiteren sollte auch über die amtliche Bestätigung des Jagdaufsehers nachgedacht werden. Viele von den ausgebildeten Jagdaufsehern würden sich gerne bestätigen lassen, können es aber nicht, weil es Bedenken seitens des Jagdherren oder der Jagdgenossenschaft gibt. Auch der offizielle Weg der Bestellung durch die Jagdbehörde ist an zu viele Bedingungen geknüpft. Denn nur so könnte man die 800 nichtbestätigten Jagdaufseher in ein neues System „Jagdaufseher – der Jäger für Sonderaufgaben“ integrieren. Sven Milz, 28790 Leuchtenburg