Illegaler Wolfstourismus

Wolfsfreunde stellen Großräubern nach

Eva Grun

16. März 2021

Strafverfahren Auf dem Gelände des Luft-/Bodenschießplatzes Nordhorn (Grafschaft Bentheim) entwickelte sich im Februar scheinbar ein reger Wolfstourismus. Wie die Polizeiinspektion Emsland/ Grafschaft Bentheim in einer Pressemitteilung bekannt gab, gingen Ende Februar zahlreiche Hinweise zu unbekannten Personen ein, die sich auf dem Truppenübungsplatz aufhielten. Erste Ermittlungen ergaben, dass es sich bei den Menschen um Hobby-Wolfsbeobachter handelt. Der polizeiliche Staatsschutz fand in sozialen Netzwerken eine Gruppe von rund 700 „Wolfsfreunden“ heraus, die damit in Zusammenhang stehen.

Einige Mitglieder dieser Gruppe stellen dem örtlichen Wolfsrudel nach, um die Tiere zu beobachten und zu fotografieren. Auch schüren die „Naturfreunde“ zum Teil kleine Lagerfeuer auf dem aktiv genutzten Militärgelände, so die Beamten weiter. Sollten Personen ohne Berechtigungsnachweis festgestellt werden, leitet die Polizei ein entsprechendes Strafverfahren ein, denn bei dem militärischen Sicherheitsgelände handelt es sich ebenfalls um ein Naturschutzgebiet. Auch ist die absichtliche Störung einer streng geschützten Tierart – wie dem Wolf – verboten.

Bei dem Luft-/Bodenschießplatz handelt es sich um einen Truppenübungsplatz der Luftwaffe. Bereits zu Beginn des 1. Weltkrieges wurde das Areal als Artillerie-Schießplatz genutzt. Während dem 2. Weltkrieg diente es zur Übung von Bombenabwürfen. Die Bundeswehr warnt stets vor dem Betreten aufgrund möglicher Munitionsrückstände.

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