Fangjagd für den Artenschutz
Die Mühe lohnt sich
Wer bei Matten – dem Jäger – auf den Hof fährt, weiß gleich, was die Uhr geschlagen hat. Denn bei ihm stapeln sich Fallen aller Art und die Tagesbeute baumelt „fangfrisch“ am Haken. Iltisse sind es, die hier in jüngster Zeit besonders oft zu sehen sind. Der kleine Stinkmarder, auf Latein „Mustela putorius“ genannt, ist häufig geworden im Land hinter dem Deich. „Um ehrlich zu sein, hatte ich diese Kameraden gar nicht auf dem Radar“, erklärt Matten, der eigentlich Hans heißt und ein echtes Urgestein der Küste ist. „Liegt wohl an den vielen Mäusen, die wir hier in letzter Zeit hatten, dass diese Räuber sich so stark vermehrt haben.“ Das Problem war dann aber der Fang der Iltisse.
Die laufen nicht einfach in eine Betonrohrfalle, die eigentlich für Fuchs und Co. gedacht ist. Und wenn doch, dann ist oft der Abzugswiderstand zu hoch eingestellt, sodass die Falle bei den Leichtgewichten nicht immer zuverlässig zuschnappt. Wird der Abzugswiderstand aber reduziert, sind die Fallen dadurch sehr windanfällig und so mancher Alarm wird durch eine Windböe ausgelöst.
Randvolle Flutgräben
Matten hat dann einige Zeit über das Problem sinniert und sich schließlich den vielen Regen und das Wasser zunutze gemacht. „Bei uns standen in den letzten Wochen der Fangsaison die Flutgräben voll bis Oberkante Unterlippe. Durch Zufall konnte ich an einem regnerischen Tag einen Ratz beobachten, der immer wieder versuchte, einen gefluteten Graben trockenen Fußes zu überqueren.
Um den Balg trockenzuhalten, nehmen die kleinen Biester erhebliche Umwege in Kauf.“ Bei dieser Beobachtung kam dem Fangjäger die Idee mit den Planken. Einfach eine Holzbohle über den Flutgraben gelegt, eine Wippbrettfalle drauf, ein bisschen dunkle Plastikfolie drum, um den bei vielen Kleinsträubern beliebten Tunneleffekt zu simulieren – fertig!
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