Jägerschaft Einbeck: Jagdgenossenschaft spendiert Kitzretter

Jedes Jahr werden im Mai durch Mähmaschinen zahlreiche Wildtiere verstümmelt und getötet. Die Deutsche Wildtierstiftung schätzt die Zahl auf bundesweit rund 500.000 Individuen, 90.000 davon Rehkitze. Der Grund hierfür ist, dass sich Kitze bei Gefahr ins hohe Gras ducken und nicht weglaufen. Dieser Reflex endet beim Herannahen des Mähwerks oft tödlich. Um dieses zu verhindern, hat die Jagdgenossenschaft Dassensen für jeweils rund 100 Euro vier Kitzretter angeschafft. Ein weiteres Gerät haben die Jagdpächter Carl-Otto Rabbethge und Bruno Morak spendiert. Jeder der Kitzretter hat einen optimalen Wirkungskreis von etwa 100 Metern. Die Geräte stellen die Landwirte am Abend zuvor in ihre zu mähende Wiese. Mit beginnender Dämmerung schalten sich die Apparate automatisch ein und geben verschiedene Licht- und Ton-Signale ab. Diese sollen die weiblichen Rehe dazu veranlassen, ihre Kitze während der Nacht aus der Fläche zu führen.

Der Einbecker Rechtsanwalt und Jäger Dr. Axel Linneweber weist auf Nachfrage darauf hin, dass vor dem Mähen die Nutzer landwirtschaftlicher Wiesen verpflichtet seien, alles Zumutbare zu unternehmen, damit beim Mähvorgang der Grünflächen keine Säugetiere verletzt oder gar getötet werden. „Landwirte, die keine geeigneten Schutzmaßnahmen veranlasst haben – insbesondere auch durch vorheriges Absuchen der Flächen – laufen Gefahr, dass sie strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Behörden und Gerichte reagieren mittlerweile sehr sensibel auf dieses Thema. Verurteilungen zu Geldstrafen von mehreren Tausend Euro sind hierbei nicht ungewöhnlich“, warnt der Jurist.

Für den Dassensener Jagdpächter Carl-Otto Rabbethge ist die Anschaffung der Kitzretter durch die Jagdgenossenschaft Dassensen daher auch ein Ausdruck des guten Miteinanders im Revier.