Saupirsch mit der Taschenlampe

Es ist Anfang Juni. Doch Daniel Starick hat vergangene Nacht seine 17. Wildsau in die Kühlung gebracht. Nun sitzt er schon wieder im Auto und kontrolliert die Felder. An einem gut 50 Hektar großen Rapsschlag bleibt er stehen. Mit einem Satz springt er aus seinem Auto und kontrolliert den Sandweg. „Hier sind sie also raus“, sagt er schließlich und blickt in Richtung Feldgehölz. Vergangene Nacht war er einer kopfstarken Rotte gefolgt. Doch bevor er zu ihr aufschließen konnte, war diese plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Eine kleine Bodenwelle hatte der erfahrenen Bache gereicht, um ungesehen ihre Frischlinge in Sicherheit zu bringen. Der erfahrene Saujäger folgt den Fährten ein Stück, dreht dann aber schließlich um. „Die stecken bestimmt dort hinten in der feuchten Schilfecke“, erklärt er und fährt weiter. Am Ende des Rapsschlages hält der 38-Jährige erneut.

Kirrungskontrolle steht an. Auch hier sind die Schwarzkittel gewesen. Also schnell ein paar Hände Mais hingeworfen und ein paar frische Spritzer Suhlengold an die Eiche. Weil die Sauen in den vergangenen Tagen so unstet waren, bringt der Cottbuser noch schnell eine Wildkamera an. „So bekomme ich besser mit, wann sich der Ansitz lohnt“, erklärt er und lehnt einen unterarmdicken Ast an den Malbaum. „Wenn der liegt, erkenne ich schon von weitem, dass die Sauen da waren“, erklärt der Jäger. „Steht mein Stöckchen noch, mache ich einen großen Bogen um die Kirrung. Denn je weniger ich auf ihr herumturne, desto sicherer fühlen sich die Schwarzkittel.“