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DORFLEBEN

Ein Blick über die Schaumkrone

Frisch gezapft mit schaumiger Krone: Wasser, Hopfen, Malz und Hefe sind die bier-igen Grundzutaten.

Hopfen und Malz, Gott erhalt´s! Begibt man sich auf Spurensuche, wer wann das erste Bier gebraut hat, landet man ca. 3.000 bis 2.000 vor Christus in Mesopotamien, dem heutigen Irak. Auf Tontafeln hielten die Sumerer ihren Herstellungsprozess und Rezeptur ihres Alltagsgetränkes fest. Trüb, lauwarm und süß, wie flüssiger Brotteig soll das frühe Bier geschmeckt haben. Und Experten sind sich einig, dass die Geschichte des Bieres mit der Geschichte des Brotes untrennbar ist – beides waren Grundnahrungsmittel. Und dadurch, dass gemahlenes Getreide bekömmlicher war (und ist) als ganze Körner, wurden sie gequetscht, zerrieben und mit Wasser vermengt. Wilde Hefen aus der Luft plus Wärme erledigten dann den Rest – das Zufallsprodukt eine Art Ur-Bier entstand. Daher auch der geläufige Spruch: Bier ist flüssig‘ Brot.

Reinheitsgebot seit 1516

Dem Zufall wird heute nichts mehr beim Brauen überlassen. Denn seit dem 23. April 1516 gilt das „Deutsche Reinheitsgebot“, nach dem Bier nur aus Hopfen, Malz und Wasser hergestellt werden soll. Hefe als Gärmittel kam erst später zur Verwendung, als man in der Lage war, diese herzustellen. Dieses älteste Verbraucherschutzgesetz der Welt – ein verbrieftes Qualitätsversprechen - feiern die deutschen Brauer und Bierfans jährlich am 23. April, denn bevor der bayrische Herzog Wilhelm IV. und sein Bruder Herzog Ludwig X. den Erlass im Mittelalter veröffentlichten, fanden sich die abenteuerlichsten Zutaten im Bier, wie Binsenkraut, Stechapfel, Späne, Wurzel, Ruß oder Pech, um Geschmack, Farbe und berauschende Wirkung zu verstärken. Wie verankert dieses Gebot ist, wird deutlich, wenn man ins Ausland blickt. Unzählige Brauereien haben weltweit ihr Bier mit dem Schriftzug „Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot“ versehen.

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