Die Hitze von den Kühen fernhalten
Die natürliche Lüftung wird auf sehr vielen Betrieben durch nebenstehende Gebäude wie Melkstand mit Wartehof, Güllesilo, Fahrsiloanlagen oder durch Anbauten für Milchtank usw. deutlich reduziert. Ähnlich ist es, wenn der Stall nicht quer zur Hauptwindrichtung steht. Darüber hinaus kommt besonders bei älteren Ställen aufgrund der niedrigeren Traufenhöhe wesentlich weniger Luft in den Stall. Zudem ist dieser Bereich nicht selten ganz oder teilweise mit einer Mauer versehen. Die geringe Lüftung führt dazu, dass die erforderliche Luftwechselrate häufig nicht erreicht wird. Unter anderem ist dann Kondenswasserbildung die Folge, was auf Dauer auch zu Schäden am Bauwerk (Pilzbefall am Holz, schwarze Ablagerung am Ständerwerk) führen kann.
Am wohlsten fühlt sich eine Milchkuh bei Temperaturen im Bereich von 5 bis 15°C. Kann eine Kuh ihre Körperwärme nicht mehr in ausreichendem Maße an die Umgebung abgeben (ab etwa 23°), kommt es zu einer Belastung (Hitzestress) für das Tier. Ob eine Kuh Hitzestress hat, kann gut anhand einer erhöhten Atemfrequenz erkannt werden. Ein Wert von 30 bis 50 Atemzüge pro Minute gilt als normal. Je höher die Atemfrequenz desto höher der Hitzestress. Dann sinkt die Futteraufnahme, mit der Folge einer geringeren Milchleistung mit erhöhten Zellzahlen sowie vermehrten Fruchtbarkeitsproblemen. Insgesamt wird die Kuh krankheitsanfälliger.
Die Trauf-First Lüftung funktioniert aufgrund der Temperaturunterschiede zwischen innen und außen. Deshalb kommt, besonders an warmen und windstillen Tagen, die freie Lüftung über Thermik zum Erliegen, mit der Folge, dass die Kühe ihre produzierte Wärme kaum noch an die Umgebung abgeben können. Dann ist es häufig sinnvoll, mit einer Unterstützungslüftung durch Ventilatoren die Wärmeabgabe zu fördern (Durchbrechen des Wärmepolsters auf der Haut).
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