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Forscher analysieren die Zukunft

Bestandsbiogasanlagen könnten gute Zukunftsperspektiven haben, doch fehlen die Instrumente, um die Zeit dazwischen zu überbrücken. Bei der Hofübergabe könnten Anlagen schließen.

Die Vergütung für Bestandsanlagen wurde mit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Jahr 2000 für die Dauer von 20 Jahren festgeschrieben. Daraus folgt, dass eine wachsende Anzahl von Bioenergieanlagen bald aus der bisherigen Förderung fallen wird. In zwei Forschungsvorhaben wurde untersucht, welche Anschlussperspektiven für Bestandsanlagen bestehen. Auf der Abschlusstagung beider Vorhaben in Berlin konnte ein erstes Fazit gezogen werden. In den vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft finanzierten Forschungsvorhaben „Bioenergie – Potenziale, Langfristperspektiven und Strategien für Anlagen zur Stromerzeugung nach 2020“ (BE20plus) und „Next Generation Biogasanlagen“ (NxtGenBGA) war das Ziel, vor diesem Hintergrund einen Beitrag zu leisten, wie erhaltenswerte Bioenergieanlagen identifiziert und die Bedingungen für einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb im Rahmen einer Gesamtsystembetrachtung verbessert werden können.

Die Biogasanlagen sind heute in den landwirtschaftlichen Betrieb integriert. Auch unter dem Klimaaspekt ist es sinnvoll, wenn die auf dem Betrieb vorhandene Gülle in den Fermenter wandert. Doch es stellt sich die Frage, ob das auch in Zukunft so bleibt. Tino Barchmann vom Deutschen Biomasse Forschungszentrum (DBFZ) in Leipzig machte auf einen Umstand jenseits der rein ökonomischen Betrachtung aufmerksam, der auch zur Anlagenstillegung führen kann: „Die Hofnachfolge ist ein kritischer Punkt, den viele unterschätzen“. Eine Anpassungsreaktion kann auch das „Downsizing“ sein, also die Reduzierung der Höchstbemessungsleistung, was zugleich den Substratbedarf reduziert. Im Fokus stand für die Wissenschaftler vor allem das Bemühen, technische Konzepte, Kosten und Erlöse, Treibhausgasemissionen und andere Umwelt- und Nachhaltigkeitseffekte für heutige und zukünftig mögliche Anlagenkonfigurationen zu untersuchen und diese mit verschiedenen Geschäftsfeldern zu verbinden. So wurden Strategien erstellt, die nach dem Auslaufen der ersten Vergütungsperiode (Post-EEG) erschließbar sind.

Mit Hilfe eines Energiemarktmodells wurden Effekte auf der Gesamtsystemebene analysiert und bewertet. Den Ansatz der Forschungsprojekte erläuterte Martin Dotzauer vom DBFZ und Projektleiter von „BE20plus“: „In den Forschungsprojekten wurden die Bioenergieanlagen im Stromsektor sowohl aus Betreibersicht als auch im Hinblick auf das Gesamtsystem untersucht. Das ist wichtig, damit die Rahmenbedingungen auch tatsächlich zu den energiepolitischen Ambitionen passen und Betreiber ihre Rolle im zukünftigen Energiesystem richtig einschätzen können.“

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