Die Fahrgasse als Einsparpotenzial

Ein Großteil der heutigen landwirtschaftlichen Betriebe legt in den Kulturbeständen Fahrgassen als Orientierungshilfe für Dünge- und Pflanzenschutzmaßnahmen an. Mit einer Fahrgassenabschaltung bei den Sämaschinen werden die entsprechen-den Reihen in der Fahrspur nicht mitbestellt. Zum einen werden dadurch weniger Kulturpflanzen in der Fahrgasse bei den Überfahrten beschädigt und es kommt zu weniger Zwiewuchs in diesen Bereichen. Auch wird durch die ausbleibende Bestellung der Fahrspur Saatgetreide eingespart.

Diesen technischen Ansatzpunkt zur Einsparung hat das Julius Kühn-Institut zusammen mit der Horsch Leeb Application Systems GmbH aufgegriffen und versucht diesen auf den Pflanzenschutz zu übertragen. Eine innovative Fahrgassenabschaltung soll in Feldspritzgeräten integriert werden, um damit eine Aussparung der Fahrgassen während der Applikation von Pflanzenschutzmitteln zu ermöglichen. Ziel ist es, durch eine randscharfe Aussparung der Fahrgasse den Einsatz von Pflanzenschutzmittel zu reduzieren.

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt werden seit Ende 2017 neben der tech-nischen Umsetzbarkeit eines solchen Systems auch mögliche pflanzenbauliche, ökologische und ökonomische Effekte betrachtet. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Der Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.