„Mit den Konsequenzen müssen wir über Generationen leben“

Politik und Landvolk überbieten sich mit euphorischen Videobotschaften und Erklärungen zu der „neuen“ Zusammenarbeit. Ich hoffe sehr, dass für alle Beteiligten, und hier denke ich in erster Linie an uns Landwirte, die Ernüchterung lange auf sich warten lassen wird.

Wir sind die einzigen Teilnehmer am Weg, die mit den Konsequenzen und den Folgen der Verhandlungsergebnisse über Generationen leben müssen. Die Politik und die NGOs werden durch Vollprofis mit juristischem Fachwissen in den Meetings vertreten, die es gewohnt sind, über Budgets jenseits 100 Mio. und komplexe Zusammenhänge mit taktischem Geschick zu entscheiden. Zudem setzt gerade der NABU nur bedingt auf die Verhandlungsoption; eigentlich präferiert er den absoluten politischen Sieg mit den GRÜNEN durch den Volksentscheid. Der Niedersächsische Weg steht allein deshalb schon auf sehr wackeligen Füßen.

Meine Skepsis bei der derzeitigen Euphorie möchte ich mit einem praktischen Bespiel untermauern. Wenn Umweltminister Olaf Lies wirklich so viel an den Landwirten gelegen wäre, dann würde er die Resultate seiner vor ein paar Jahren durch die Landwirtschaftskammer erstellten Gutachten zu den Fraßschäden der Gänse umsetzen. Die Landwirte in unserer Region gehen schon seit mehreren Jahren bei den Agrarumweltmaßnahmen in Vorleistung. Sie erfüllen die Bedingungen und erhalten nicht die entsprechenden Zahlungen.